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Während die Altmandatare um ihre Renten fürchten müssen, sieht es diesen Winter auch in den Kassen der Grödner Hoteliers nicht rosig aus. Der Hotelier D. Comploier aus St. Ulrich, der knapp vor der wirtschaftlichen Katastrophe steht, erklärt das Problem: „Bekanntermaßen ist unser Tourismus vom russischen Gast abhängig. Infolge des Rubelverfalls ist für die Russen hier jetzt aber alles doppelt so teuer und die meisten haben deshalb kurzerhand ihre Reservierung storniert“.
Der Hoteliers- und Gastwirteverband (HGV) rief bereits den Notstand aus. Inzwischen mussten sogar schon die Grödner Gemeinden einschreiten und die ersten Hotels mit Krediten vor der Pleite retten. Das wiederum führte die Kassen der öffentlichen Verwaltung ins Minus, weshalb das gesamte Grödnertal kurz vor dem Bankrott steht.
Die außergewöhnliche Lage erfordert außergewöhnliche Maßnahmen. Inzwischen plant die Landesregierung bereits, beim IWF um ein Hilfsprogramm nach dem Muster Griechenlands anzufragen. Experten gehen jedoch davon aus, dass ein solches Rettungspaket nur gewährt wird, wenn sich die Grödner Verwaltung im Gegenzug zu umfangreichen Reformen und Sparprogrammen verpflichtet.
Selbstverständlich wäre dann den Grödnern jegliche Verschwendung von Ressourcen untersagt, angefangen bei den enormen Wassermengen, die bisher für den Kunstschnee auf den Pisten verbraucht wurden. Wie man aber ohne Ausgaben für den Schnee die Einnahmen aus dem Wintertourismus sichern soll, ist den Experten noch ein Rätsel. Sogar prestigeträchtige Projekte wie die geplante Autobahn von Klausen nach St. Ulrich, ein umstrittener Vorschlag des Hoteliers Kevin Kostner, würden unter den Tisch fallen. Angesichts der Ergebnisse der griechischen Parlamentswahl sieht die Landesregierung jedoch die größte Gefahr in einer plötzlichen Wählerwanderung zu den Grünen, die seit der letzten EU-Parlamentswahl bekanntlich mit den griechischen SYRIZA-Linksradikalen paktieren.
Bislang bemerkt der Hotelier D. Comploier nur einen positiven Aspekt bei der ganzen Angelegenheit: „Seit die Russen nicht mehr kommen, sind unsere Ausgaben für neue Gläser und Porzellanteller drastisch gesunken. Auch die Zahl an gewalttätigen Auseinandersetzungen infolge von erhöhtem Alkoholkonsum ist zurückgegangen.“ Aber selbst das ist wohl nur noch ein schwacher Trost.
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