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Veröffentlicht
am 05.08.2020
LebenStraßenzeitung zebra.

Der Rassismus unter uns

Veröffentlicht
am 05.08.2020
In der aktuellen zebra. berichten vier Menschen von ihren Erfahrungen mit Rassismus auf Südtirols Straßen.
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In jeder zebra.-Ausgabe versuchen wir, in dieser Rubrik Erzählungen von Personen zu veröffentlichen, die auf der Straße leben oder lebten. Im Laufe der Jahre haben uns diese Geschichten gezeigt, dass es sehr viele Vorurteile und auch Anfeindungen gegenüber Menschen gibt, die sich in dieser Situation befinden. Wenn man den Blick für das schärft, was auf Südtirols Straßen geschieht, erkennt man – leider immer häufiger – auch zahlreiche physische und verbale Aggressionen im Umgang mit Schwarzen Menschen und People of Color. In dieser Ausgabe haben wir deshalb die Berichte von zwei Männern und zwei Frauen zusammengetragen, die über ihre Erfahrungen mit Rassismus berichten und entschieden ihre Stimmen dagegen erheben.

OUMAR
In strada ho vissuto sulla mia pelle alcuni episodi di razzismo. Una volta mi ero vestito elegante: camicia, giacca, pantaloni e scarpe. Passeggiavo tranquillamente quando, con mia grande sorpresa, sono stato fermato da due pattuglie della polizia. Mi hanno fatto annusare dai cani antidroga, perché pensavano fossi uno spacciatore. Hanno controllato i miei documenti e, dopo circa mezz’ora, mi hanno lasciato andare. Ricordo con amarezza e rabbia un altro episodio particolarmente spiacevole. Un giorno, insieme a due amici, stavo andando a cena da altri amici in comune. Camminavamo lungo il Talvera quando, arrivati all’altezza del Museion, alcuni cani senza guinzaglio ci corsero incontro abbaiando. Gli animali si misero a girare intorno ai piedi di uno dei miei amici, che era terrorizzato a causa della sua paura dei cani. I loro padroni non li richiamarono, anzi, uno di loro ci corse incontro e aggredì il mio amico in modo estremamente violento accusandolo di aver dato un calcio all’animale, cosa che lui non aveva ovviamente fatto. Vista la violenza dei toni e dei modi, chiamai il 112 per richiedere un intervento delle forze dell’ordine. Nel frattempo, ai due si aggiunse un terzo ragazzo, padrone di un altro cane e, prima che arrivassero i Carabinieri, i tre ci aggredirono di nuovo pronunciando insulti pesanti e frasi incresciose nei nostri confronti. Noi ragazzi stranieri non ci sentiamo sicuri a camminare per strada a Bolzano perché c’è il rischio di ricevere insulti razzisti e di essere picchiati. Non ci sentiamo tutelati nemmeno dalle forze dell’ordine. Quando ha avuto luogo questo episodio, i Carabinieri arrivati sul posto mi dissero di allontanarmi e ascoltarono prima i ragazzi italiani (gli aggressori) e dopo noi (gli aggrediti), nonostante fossi stato io a richiedere il loro intervento. Alla fine si limitarono a rilevare le nostre generalità e se ne andarono senza dare nemmeno una multa ai padroni dei cani che erano senza guinzaglio, in un’area in cui c’è un cartello grande che dice esplicitamente “Area pedonale – Cani al guinzaglio”. Quel che è successo mi ha fatto male. Penso che eventi incresciosi come questo debbano essere denunciati. Le aggressioni razziste, verbali o fisiche che siano, non vanno taciute come se fossero fatti normali.

„Ich stehe auf exotische Frauen“ ist nur ein Spruch, den ich schon hören musste.

MARIZA
Ich bin in Südamerika geboren und aufgewachsen. Ich habe nach dem Studium in Italien gearbeitet, der Liebe wegen verschlug es mich nach Südtirol. Ich sehe nicht aus wie eine „gewöhnliche“ Italienerin und das sorgt besonders in kleineren Orten oft für Blicke. Wenn ich spreche, hört man, dass meine Muttersprache Spanisch ist. Ich werde oft gefragt, woher ich komme und wie ich hier gelandet bin. Das finde ich nicht weiter schlimm. Auch dass ich öfter von Männern (beim Einkaufen, beim Sport, im Café, im Warteraum) angegafft und angesprochen werde, daran habe ich mich leider fast schon gewöhnt. „Ich stehe auf exotische Frauen“ ist nur ein Spruch, den ich schon hören musste. Eine sehr unangenehme Situation mit einem Polizisten hat mich dann aber doch sehr getroffen. Meine Großeltern sind Italiener und ich habe einen italienischen Pass. Diese Tatsache kam dem Beamten offensichtlich sehr verdächtig vor, er stellte Fragen zu meiner Familiengeschichte, schien misstrauisch und wollten nicht verstehen, warum ich denn „kein anständiges Italienisch“ sprach. Ich wurde von vornherein geduzt und ich fühlte mich unter Generalverdacht gestellt. Erst nachdem er eine Weile im Computer getippt und wohl herausgefunden hatte, dass meine Angaben stimmten, wurde er freundlicher. Dann allerdings etwas zu freundlich. Er fragte, wo ich wohnte und warum er mich nie unterwegs gesehen hatte. Er wollte wissen wo ich meine Freizeit verbringe und ob ich einen Freund habe. Dass ich dennoch höflich blieb und mich dann einfach möglichst schnell davonmachte, das ärgert mich im Nachhinein. Diese Situation hat Wut und Scham in mir hinterlassen und ich werde sie so schnell nicht vergessen.

Appena il tassista ci ha viste – due donne, di cui una Nera e l’altra con il capo coperto da un foulard – ha detto che non ci avrebbe preso a bordo e che era venuto per le due donne bionde, che in quel momento erano casualmente accanto a noi.

FARIDA
Una sera, al termine di un workshop ho prenotato un taxi per la relatrice, una donna afro-tedesca. L’ho accompagnata in stazione, luogo dell’appuntamento pattuito con la centrale taxi. Il mezzo è arrivato con un’ora di ritardo. Appena il tassista ci ha viste – due donne, di cui una Nera e l’altra con il capo coperto da un foulard – ha detto che non ci avrebbe preso a bordo e che era venuto per le due donne bionde, che in quel momento erano casualmente accanto a noi. Le due, dopo aver assistito alla scena, hanno negato di aver chiamato un taxi. A quel punto la relatrice ha espresso il suo disappunto al tassista per il suo modo di agire razzista e gli ha detto che eravamo appena uscite da un workshop realizzato in collaborazione con l’università di Bolzano. Quando l’uomo l’ha sentita parlare in tedesco è rimasto di sasso, come se una donna Nera non potesse essere tedesca. Sul volto del tassista erano evidenti la vergogna e l’imbarazzo. Si è scusato e ha accompagnato la relatrice del workshop in albergo.

ARMIN
Ich bin Südtiroler und ich spreche Dialekt wie die meisten hier. Meine Mutter kommt aus Afrika. In den 90er Jahren war das noch eine Besonderheit. Unterwegs mit Freunden war ich immer der einzige, der „anders“ war. Oft wenn wir unterwegs waren, war es für mich schwierig. Im Zug über den Brenner wurde ich oft als einziger nach dem Ausweis gefragt. In Nachtclubs kam ich oft nur nach längerem Diskutieren rein. Einmal, daran erinnere ich mich genau, saßen meine Freunde vor einer Bar in der Stadt, es waren auch andere Leute dabei, unter anderem ein älterer Onkel eines Kumpels. Als ich mich dem Tisch näherte, ein paar Worte mit jemandem wechselte und mich dazusetzen wollte, sagte er: „Was will der von uns? Sag ihm er soll abhauen!“ Er hatte mich offenbar für einen Straßenhändler gehalten. Ein Freund wies ihn sofort zurecht und ich tat so, als hätte ich nicht genau hingehört. Aber in Wahrheit hatte ich es genau gehört und es hat mich sehr verletzt. Ähnliche Szenen könnte ich viele erzählen.

Der Artikel ist erstmals in der 57. Ausgabe (Juli/August 2020) der Straßenzeitung zebra. erschienen.

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