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2010 organisierte das Jugend- und Kulturzentrum UFO zum ersten Mal das Filmfeschtl, damals zu Ehren des Brunecker Filmproduzenten Karl „Baumi“ Baumgartner. Die diesjährige Ausgabe der herausragenden Südtiroler Schauspielerin Gerti Drassl gewidmet. Für Musik sorgt das Trio Thermos.
Franky Five Star – Open-Air Kino (Dienstag, 30. Juli, 21 h, UFO-Arena)
Der Film (Regie: Birgit Möller, mit Lena Urzendowsky, Gerti Drassl u. a.) erzählt die Geschichte von Franky, die in einer WG mit ihrer engen Freundin Katja lebt. Während sie heimlich in ihren Nachbarn verliebt ist, findet sie Zuflucht in ihrer Vorstellungskraft. Immer wenn sie in unangenehme Situationen gerät, flüchtet sie in ein zauberhaftes Belle-Époque-Hotel, das ausschließlich in ihrer Gedankenwelt existiert. Hier trifft sie auf eine vielfältige Gruppe von Figuren, darunter Frau Franke, Ella, Lenny und Frank, die alle vor Energie nur so strotzen …
2023 wurde die erfrischende Beziehungskomödie und zugleich surreale Coming-of-Age-Film mit dem Preis der ökumenischen Jury beim Filmfestival Max Ophüls Preis ausgezeichnet.
Thermos – Open-Air Konzert (Mittwoch, 31. Juli, 20.30 h, UFO-Arena)
Thermos – das sind die drei Musiker:innen Magdalena Oberstaller, Theresa Falkensteiner und Jonas Oberstaller. Mit drei Stimmen, einer Violine, Synthesizer und Gitarre taucht Thermos in eine pulsierende Klangwelt ein, die sich mit elektronischen Komponenten, Effekten und frischen Soundkulissen verbindet. Stilistisch findet sich Thermos in der Welt zwischen Electro-Pop und sanftem House wieder, aber auch Gospelklänge und Blues mischen sich in das Schema.
Märzengrund – Open-Air Kino (Donnerstag, 1. August, 21 h, UFO Arena)
Auf Grundlage des Theaterstücks von Felix Mitterer zeigt der Film (Regie: Adrian Goiginger) die wahre Geschichte des jungen Elias im Zillertal der 1970er Jahre. Er ist der Sohn des reichsten Großbauern und schon bald soll er den Hof übernehmen. Doch er hat immer größere Probleme, seiner Rolle gerecht zu werden. Er wendet sich gegen die Maxime einer profitorientierten Gesellschaft und entscheidet sich für ein radikales Leben im Einklang mit der Natur.
Ausgezeichnet als „Bester Spielfilm“ beim Bozen Film Festival 2022.
Persona Non Grata – Filmfeschtl & Gespräch (Samstag, 3. August, 20 Uhr, UFO-Arena)
(Regie: Antonin Svoboda; mit: Gerti Drassl, Maya Unger, Katja Lechthaler, Krista Posch u.a./ Produktion coop99 & Albolina Film). Als der Mann der ehemaligen Skirennläuferin Andrea Weingartner überraschend stirbt, zerfällt das stabile Lebensgefüge und alte Gespenster tauchen wieder auf. Ihr Nachbar nutzt Andreas Verletzlichkeit aus und belästigt sie. Bei der Polizei wird ihr gesagt, dass die Aussichten auf eine Anklage nicht gut sind. Das erinnert sie an ihre Zeit als Jugendliche in einem Skiclub, als sie vergewaltigt wurde und der Täter auf den Schutz des Skiverbandes zählen konnte. Aber die Zeiten haben sich geändert und Andrea macht ihre Geschichte öffentlich …
Die reale Vorlage: Die ehemalige Tiroler Skirennläuferin Nicola Werdenigg ging 2017 mit einem Artikel im Standard an die Öffentlichkeit und löste damit einen Skandal aus.
„Persona Non Grata ist kein Aufdeckerkrimi aus Journalistensicht wie der MeToo-Thriller ,She Said‘. Auch keine Rückblende auf die Vorfälle selbst. Svoboda fokussiert stattdessen auf die psychologische Komponente hinter den Schlagzeilen. Ihm geht es um das Ende des Schweigens, den Aufschrei einer Betroffenen.“ (Marian Wilhelm / Der Standard, 25.1.2024)
„Wie präzise und empathisch Gerti Drassl die inneren Konflikte dieser Figur mitsamt Scham- und Schuldgefühlen sowie den späteren Befreiungsschlag verkörpert, sucht ihresgleichen.“ (Julia Schafferhofer / Kleine Zeitung, 25.1.2024)
An diesem Abend wird Christian Mair mit Gerti Drassl in der UFO-Arena über ihre Arbeit und Erfahrungen sprechen.
Gerti Drassl
Geboren 1978 in Eppan, studierte Gerti Drassl zunächst Kunstgeschichte in Wien, dann Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar, das sie 2002 abschloss. Seither ist sie sowohl auf der Bühne wie vor der Kamera erfolgreich. Sie spielte als Ensemblemitglied am Theater in der Josefstadt und ist am Volkstheater in Wien zu sehen. Außerdem gastiert sie u. a. am Stadttheater Bozen, Landestheater Niederösterreich, Schauspiel Dortmund, sowie bei den Salzburger Festspielen. Neben ihrer Theaterarbeit steht die in Wien lebende Südtirolerin regelmäßig für Film- und Fernsehproduktionen vor der Kamera. Ihr Filmdebüt gab sie 2001 in Michael Hanekes Verfilmung von Elfriede Jelineks „Die Klavierspielerin“. Darauf folgten zahlreiche Engagements u.a. in „Der Knochenmann“, „Wunder von Kärnten“, „Das Tagebuch der Anne Frank“ und „Der Trafikant“. Von 2015 bis 2018 war Gerti Drassl in einer der Hauptrollen als Maria in drei Staffeln der „Vorstadtweiber“ zu sehen. Gerti Drassl erhielt zahlreiche Nominierungen und Auszeichnungen: den Nestroy Theaterpreis in der Kategorie „Beste Nachwuchsschauspielerin“, den Undine Award als „Beste jugendliche Schauspielerin“ und den Romy Award als „Shooting Star 2006“, außerdem 2013 den Deutschen Schauspielpreis und den Österreichischen Filmpreis. 2018 wurde ihr der Wiener Schauspielerring verliehen. 2022 war sie für den Nestroy-Preis in der Kategorie „Publikumsliebling“ nominiert und 2023 wurde sie als „Beste Schauspielerin“ in einer Nebenrolle im Kinofilm „Märzengrund“ mit dem Österreichischen Filmpreis ausgezeichnet.
Info:
Freier Eintritt zu allen Veranstaltungen. Diese sind als Open-Air-Erlebnisse geplant und finden in der UFO-Arena statt. Bei unsicherem Wetter wird ein Regenschutz empfohlen. Sollte für den Abend starker Regen vorhergesagt sein, finden die Filmvorführungen und das Konzert im Saal statt.
Weitere Infos und Trailer unter www.ufobruneck.it
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