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Das studentische Projekt, realisiert von der Fakultät für Design und Künste der Freien Universität Bozen in Zusammenarbeit mit dem Palais Mamming Museum, beleuchtet Aspekte des gestalterischen Schaffens von Gina Klaber Thusek und zeigt Zeichnungen, Skulpturen und Modeentwürfe. Es liefert auch einen Einblick in das Privatleben der Künstlerin. Dabei entwickelt sich eine überraschende Antwort auf die Frage: „Wer ist Gina Klaber Thusek?“
Ginas Tagebücher, in denen sie über Jahrzehnte ihr Leben mitschreibt, eröffnen dafür eine erste Perspektive: Sie sind nicht nur Protokoll, sondern auch künstlerische Erzählung, in der Realität und Wunschbild miteinander ringen. Noch deutlicher zeigen die Fotografien, die Freunde und Liebhaber machten, den unerschöpflichen Gestaltungswillen, mit dem Klaber Thusek im Wechselspiel von Konformität und Übertretung nicht nur ihr Künstlerbild, sondern ein Frauenleben jenseits üblicher Grenzen zu verwirklichen suchte. Damit hat Gina Klaber Thusek nicht nur die Erzählung eines Frauenlebens hinterlassen, das noch heute inspirierend wirkt, sondern hat ihr Leben selbst zu einem Werk werden lassen.
Gina (Regina) Klaber Thusek wurde 1900 in Mähren geboren. Ihre Kindheit verbrachte sie zuerst in Römerstadt und dann in Wien, wo sie an der Wiener Graphischen Lehranstalt eine künstlerische Grundausbildung erhielt. 1921 heiratete Gina Klaber Oskar Thusek und zog mit ihm nach Teplitz-Schönau. 1936 übersiedelte die Künstlerin nach London und arbeitete dort erfolgreich in der Modebranche als Entwerferin von Strickmoden. In Italien wurden dem Ehepaar 1939 die Pässe entzogen und sie waren staatenlos, weshalb die Künstlerin – halbjüdisch – bis 1946, nach Kriegsende, in Meran konfiniert war. Erst 1955 erhielt das Ehepaar schließlich die italienische Staatsbürgerschaft. Klaber Thusek nutzte ihren legalisierten Status und schrieb sich zu Studien der Bildhauerei zuerst an der Accademia di Belle Arti in Florenz und anschließend an der Accademia di Brera in Mailand bei Marino Marini ein. Trotz großer Rastlosigkeit und unzähligen Reisen blieb Meran bis zu ihrem Tod am 11. April 1983 ihr Wohnsitz.
Mehr über die Künstlerin erfahrt ihr in diesem auf BARFUSS erst kürzlich erschienenen Porträt: https://www.barfuss.it/leute/das-schicksal-einer-gestrandeten/
Vernissage: Donnerstag, 23.01.2025, 18.00 Uhr
Ausstellungsdauer: 24.01.– 02.03.2025
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag: 10.30–17.00 Uhr
Sonntag und Feiertage: 10.30–13.00 Uhr
Montags geschlossen
Mit den Studentinnen und Studenten
Lucas Batliner, Emma Boaro, Franka Durst, Ilaria Failo, Sophie Fardel, Federica Kozma, Emma Lieben-Seutter, Reto Riha, Marieke Schäfer, Paula Schlager, Lorenz Schneider, Kutluhan Yücel Hakki, Lennard Wasser, Aurora Zampedri, Paul Zweig
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