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Am 17. Juli um 20.30 Uhr zeigt Kunst Meran im Rahmen der Ausstellung „Die Insubrische Linie“ einen bei der Architekturbiennale Venedig 2023 prämierten Film: „Aequare. The future that never was“ von Sammy Baloji.
Sammy Baloji ist ein Chronist seiner Zeit, dessen Arbeiten eine unverzichtbare Perspektive auf die postkoloniale Realität bieten. Geboren in der Demokratischen Republik Kongo ist sein Werk durchdrungen von einer tiefen Auseinandersetzung mit dem Erbe des Kolonialismus, das er durch eindrucksvolle Bildkompositionen und eine sorgfältige Auswahl historischer Materialien kritisch reflektiert.
Auch im Film „Aequare. The future that never was“ stellt Sammy Baloji historisches Filmmaterial aus den Jahren 1943 bis 1957 zeitgenössischen Bildern der Region Yangambi gegenüber. Auf diese Weise verdeutlicht er, wie sich die Präsenz des kolonialen Erbes in der Gegenwart manifestiert. Der Film regt dazu an, die Komplexität der kolonialen Geschichte nicht zu vergessen, sondern ihre Auswirkungen auf heutige Gesellschaften als integralen Bestandteil unserer Gegenwart zu verstehen und daraus eine gerechtere Zukunft zu gestalten.
Im Anschluss an den Film sprechen die Kurator:innen der Ausstellung, Lucrezia Cippitelli und Simone Frangi, gemeinsam mit Sammy Baloji über seine künstlerische Praxis mit Blick auf die in der Ausstellung behandelten Themen. Filippo Contatore (Curatorial office) wird die noch folgenden Termine des Public Programs im Rahmen der Ausstellung vorstellen.
Gezeigt wird der Film in französischer Originalfassung mit mit englischen Untertiteln.
Das Gespräch findet in englischer Sprache statt.
Eintritt frei
Zur Ausstellung:
The Insubric Line ist die Debütausstellung vonThe Invention of Europe. A tricontinental narrative (2024-2027), ein dreijähriges kuratorisches Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm. Es lädt dazu ein, kritisch über die Idee eines einheitlichen, monolithischen Europas und seine essentialistische Selbsterzählung nachzudenken.
Die Gruppenausstellung versammelt mehrere künstlerische Positionen, die sich mit der spekulativen Vorstellung von der Insubrischen Linie – einer tektonischen Linie, die durch die Stadt Meran verläuft – beschäftigen. Die Linie ist eine Nahtstelle an der Erdoberfläche, die durch die Kollision der europäischen und afrikanischen Kontinentalplatte entstanden ist. Das Narrativ der europäischen Identität und Reinheit wird anhand einer geologischen Realität dekonstruiert: das orografische Bild einer Linie, die nun als Narbe sichtbar ist, materialisiert die Komplexität der Geschichte, die – im Fall des Zusammentreffens von Afrika und Europa – vor 65 Millionen Jahren begann.
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