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Schreien, Weinen, Lachen: Wie gehen wir mit Gefühlen richtig um und inwiefern sollten Bildungsinstitutionen im Sinne der Mentalen Gesundheit emotionale Aufklärungsarbeit leisten? Mit diesen Fragen setzt sich der Film „Il cerchio“ von Sophie Chiarello aus der Perspektive von Kindern auseinander.
Die Regisseurin begleitet darin eine Grundschulklasse in Rom über einen Zeitraum von fünf Jahren.
„Il cerchio“ wagt den kindlichen Perspektivenwechsel, um mit den Augen von Kindern zu sehen, ihre Sprache zu sprechen und ihre Transformation zu beobachten, während sie erwachsen werden und sich ihr kritisches Denken entwickelt.
Die Protagonist:innen des Films setzten sich aus einer heterogenen Gruppe von Schüler:innen mit unterschiedlichen Bedürfnissen auseinander: Ein femininer kleiner Junge, ein Mädchen aus Argentinien und Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche. Die von Vielfalt gekennzeichnete Zusammensetzung der Klasse ist zunächst nichts Ungewöhnliches und auch in vielen Südtiroler Schulen Alltag. Der große Unterschied beim Umgang mit Diversität im Klassenraum, zwischen den Klassen hierzulande und der Klasse in Rom, sei laut Chiarello die Emotionsarbeit.
Einmal die Woche setzt sich die römische Klassenlehrerin mit ihrer Klasse zusammen und bespricht die Gefühlslage der Klasse, die individuelle Bedeutung von Glück und den Ort, wo genau Glück im Körper sitzt. In dieser emotionalen Aufklärungsarbeit sieht die Regisseurin, unter Zustimmung von Psychologin Heike Torggler von Forum Prävention, einen positiven Effekt auf die mentale Gesundheit der Schüler:innen. Dadurch werden die Schwächen des Einzelnen nicht länger als Handicap im Bildungssystem wahrgenommen und die Schule zu einem sicheren Ort des Wohlfühlens.
Der Film wird am 19. April und 21:45 Uhr und am 23. April um 14:00 Uhr im Zuge des 36. Bolzano Filmfestivals Bozen in italiensicher Sprache mit deutschen und englischen Untertiteln im Capitol in Bozen gezeigt.
Nach der Ausstrahlung am Sonntag, 23.04 wird es ein Expert:innengespräch im Kinosaal des Capitols Bozen mit der Regisseurin Sophie Chiarello, der Lehrperson der Klasse im Dokumentarfilm Francesca Tortora, des Direktors des Schulsprengels Bozen/Europa David Augscheller und der Psychologin Heike Torggler geben.
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