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Das Team der zebra.Sozialarbeiterinnen unterstützt die Verkäufer*innen regelmäßig bei der Wohnungssuche und vermittelt zwischen Mieter*innen und Vermieter*innen. Immer öfter stoßen dabei aber auch sie an ihre Grenzen. zebra.Sozialarbeiterin Patrizia Insam erklärt: „Die Anforderungen an potentielle Mieter*innen in Südtirol sind enorm und kaum einer der Verkäufer*innen hat einen unbefristeten Vollzeit-Vertrag, der oft als Bedingung verlangt wird. Für Menschen in prekären Arbeitsverhältnissen wird so fast unmöglich, eine Wohnung für sich und ihre Familien zu finden.“ Hinzu kommen die steigenden Lebenshaltungskosten. Neben explodierenden Mietpreisen machen vor allem die erhöhten Heiz- und Lebensmittelkosten zu schaffen. Viele der bereits marginalisierten Menschen in Südtirol geraten so in einen Teufelskreis, da es ohne eine Wohnung oder einen geregelten Schlafplatz schwierig ist, einer Vollzeitanstellung nachzugehen oder überhaupt eine Anstellung zu erhalten. Viele von ihnen leben bei Freunden, in viel zu kleinen Wohngemeinschaften oder periodenweise auch auf der Straße. Unter den zebra.Verkäufer*innen befinden sich derzeit fünf Personen, die eine prekäre Wohnsituation mit Familie verlassen müssen und zwei Personen, die auf der Straße schlafen. Sie alle suchen derzeit dringend eine Bleibe.
Von einer weiteren Herausforderung berichtet zebra.Sozialarbeiterin Francesca Parisi. Sie unterstützt gemeinsam mit Insam die zebra.Verkäufer*innen bei der Wohnungssuche, indem sie bürokratische Hilfestellung gibt und als Ansprechperson für Vermieter*in und Mieter*in fungiert. „Wir haben immer wieder Fälle von Verkäufer*innen vorliegen, die zwar die finanziellen Mittel für eine Wohnung auftreiben können, die Wohnung dann aber trotzdem nicht erhalten, weil es vonseiten der Mieter*innen Vorbehalte gibt.“ Oft genüge schon ein ungewohnter Name, die Herkunft oder das Aussehen einer Person, die bei Vermieter*innen Unsicherheiten hervorrufen. Die Sozialarbeiterinnen berufen sich aber auch auf Positivbeispiele: Erst im vergangenen Jahr konnte eine engagierte Frau im Pustertal zwei zebra.Verkäufern eine Wohnung vermitteln, ein Vermieter in Sterzing hat einen Verkäufer mit Frau und Neugeborenem eine Wohnung vermietet. Auf solch ein „Happy End“ hofft das zebra.Team nun auch für einen ehemaligen Verkäufer, der einen unbefristeten Vertrag in Neumarkt als Magazineur hat. Er sucht für sich, seine Frau und zwei Kleinkinder im Unterland oder Bozner Umgebung dringend und ab sofort eine Wohnung. Insam und Parisi stehen für die Vermittlung jederzeit unter +39 334 1216413 oder zebra.assist@oew.org zur Verfügung. Jede*r Kontakt ist wertvoll.
Unterstützung für die zebra.-Verkäuer*innen
Der Verkauf der Straßenzeitung bietet marginalisierten Menschen, die kaum Zugang zum Arbeitsmarkt haben, eine sinnvolle Tätigkeit und eine kleine Verdienstmöglichkeit auf Augenhöhe. zebra.Verkäufer*innen betteln nicht, sondern bieten ein Produkt an, das ihnen Zugang zur Südtiroler Lebens- und Arbeitsrealität, Selbstvertrauen, Anerkennung und Würde ermöglicht. Seit gestern, 11. April, verkaufen sie die neue Ausgabe der Straßenzeitung.
Seit 2017 bietet das Projekt zebra.Support schnelle und unkomplizierte Hilfe für Verkäufer*innen in Notsituationen. Langjährigen Verkäufer*innen wird durch Fortbildungen und intensive Begleitung der Einstieg in die Arbeitswelt erleichtert. Das Projekt kann durch eine Spende auf das OEW-Spendenkonto bei der Raiffeisenbank Südtirol, IBAN: IT 68 S 08307 58221 000300004707, Überweisungsgrund: „zebra.Support“, unterstützt werden.
Quelle: oew/redSupport BARFUSS!
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