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“Wir verfügen seit zwei Jahren über ein Landesgesetz”, sagt Landeshauptmann Kompatscher, “das Vorsorge- und Entnahmemaßnahmen im Bereich des Großraubwilds vorsieht und die Landesbehörde zu einem lokalen Management befähigt. Doch die Umsetzung gestaltet sich schwierig.” Laut Landesgesetz kann über die Entnahme, den Fang oder Abschuss einzelner Bären oder Wölfe in bestimmten Ausnahmesituationen und unter Beachtung der staatlichen und europäischen Vorgaben und nach Einholen des Gutachtens der staatlichen Umweltbehörde ISPRA autonom bestimmt werden.
Die Erlangung des Gutachtens der ISPRA sei momentan problembehaftet, wie Landesrat Schuler erklärt. “Ich habe beim Treffen mit dem Umweltminister darauf hingewiesen, dass dringendster Handlungsbedarf vorliegt, wenn wir die traditionelle Berg- und Almwirtschaft schützen und bewahren wollen”, berichtet Südtirols Landwirtschaftslandesrat. Er hat den Minister ersucht, in Übereinstimmung mit den europäischen Rechtsvorschriften und nach dem Vorbild der anderen EU-Mitgliedstaaten die Anwendung des Managementplanes zu garantieren.
“Sowohl der Minister als auch der Präsident des ISPRA standen unseren Anliegen sehr aufgeschlossen gegenüber”, sagte Landeshauptmann Kompatscher nach dem Treffen. Umweltminister Cingolani zeigte im Gespräch großes Verständnis für die Problematik und sicherte eine Lösungsfindung zu. Vereinbart wurde, gemeinsam mit dem Präsidenten der staatlichen Umweltbehörde ISPRA eine Arbeitsgruppe einzuberufen, die sich mit der Umsetzung der Management-Richtlinien befasst.
Landeshauptmann Kompatscher bedankte sich abschließend bei dem Minister für das offene Gespräch über das heikle und brennende Thema und erinnerte daran, dass die Erhaltung der biologischen Vielfalt ein wichtiges Anliegen der Südtiroler Landesregierung sei, dass allerdings bewirtschaftete Berg- und Alpengebiete dazu beitrügen, diese Vielfalt zu wahren. Außerdem gelte es, die Sicherheit der Bevölkerung zu garantieren.
Auch die Präsidentin der Autonomiegruppe, Senatorin Unterberger, die das Treffen organisiert hatte, sprach von einem “sehr positiven Gespräch, bei dem wir Sorgen und Unmut der Bevölkerung über die Schäden, die die Wölfe regelmäßig anrichten, eindrücklich schildern konnten”.
Quelle: LPA/redSupport BARFUSS!
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