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Veröffentlicht
am 07.04.2022
Quelle
Franzlab/red

Wie ein Designprojekt Menschen mit psychischen Belastungen helfen will

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am 07.04.2022
Quelle
Franzlab/red
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Die von der Bozner Designerin Martina Drechsel entwickelte Methode „Patternhouse“ wurde ursprünglich für die internen und externen Patient*innen der im „Haus Basaglia“ integrierten Kreativwerkstatt entwickelt. Das Ziel bestand darin, einen Arbeitsprozess zu entwickeln, der sich unabhängig von handwerklichen Fähigkeiten und Vorkenntnissen, an die verschiedenen rehabilitativen Bedürfnisse der Patient*innen anpassen kann. Dazu gehört das Trainieren von visueller Aufmerksamkeit, räumlichem Denken, Ausdauer, Konzentration, Meinungsbildung, Entscheidungsfähigkeit, Kooperationsbereitschaft, das Erlernen neuer Bewegungsabläufe und Kommunikation.

Eines der wichtigsten Merkmale der „Patternhouse“-Methode ist die absolute Erfolgsgarantie: Den Patient*innen gelingt, was sie beginnen. Auf die jeweiligen psychischen Verfassungen und auch die „schwankende“ Tagesform der Patient*innen kann, ohne Mehraufwand für die Mitarbeiter*innen, eingegangen werden.
Einen zweiten Schwerpunkt bildet das autonome Arbeiten der Patient*innen.

Im Mittelpunkt des Konzepts steht das Entwerfen von Mustern. Als Bausteine für den Gestaltungs­prozess dienen Grundformen und Farben. Leicht anwendbare Handwerkstechniken treffen dabei auf Ideen aus moderner und zeitgenössischer Kunst. Die Muster werden mit Farbe oder Fäden auf Papier oder Stoff übertragen. Die Auswahl der Farbpalette steht dabei im Mittelpunkt der Gespräche zwischen Mitarbeiter*innen und Patient*innen.

Um bei den Patient*innen Versagensängste gar nicht erst aufkommen zulassen, wird jedem Patienten und jeder Patientin der Ablauf der einzelnen Arbeitsschritte erklärt und gezeigt.
 Eine große Tafel mit der visuellen Darstellung der Arbeitsprozesse (Workflows) hängt in der Werkstatt und unterstützt eine klare Kommunikation.

Durch die von Martina Drechsel erdachten „Pattern Papers“ wird der Einstieg in den Arbeitsprozess zusätzlich erleichtert. Den Patient*innen werden dabei insgesamt fünf Übungsbögen in die Hand gegeben, mit denen sie durch einfaches Kopieren und
Kolorieren das Entwerfen von Mustern verstehen und lernen. Dies befähigt sie zügig zu eigenem Gestalten. Die Einfachheit der Methode erlaubt und eröffnet viel Raum für Kreativität und eigene Interpretationen im Laufe des Prozesses.

Anders als bei einer Kunsttherapie steht bei der Methode „Patternhouse“ die Arbeit selbst im Vordergrund. Nichts wird gedeutet oder interpretiert. Im Vordergrund steht die Entwicklung einer persönlichen Formsprache, die „Patternhouse“-Methode steht für ergebnisoffenes Experimentieren und Arbeiten.

Die „Patternhouse-Kissen“ werden mittlerweile in Designläden erfolgreich verkauft. Der Erlös aus den Verkäufen dieser Einzelstücke fließt zu 100 Prozent zurück in die Initiative.

Quelle: Franzlab/red

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