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Torf ist auf der Zeitskala von Jahrhunderten ein ausgezeichneter CO2-Speicher, was gerade in der gegenwärtigen Klimakrise von enormer Wichtigkeit ist, auch wenn in den Talsohlen in Südtirol die Oberfläche der Moore landwirtschaftlich genutzt wird. Jeglicher Abbau führt unweigerlich zur CO2-Freisetzung. Abgesehen vom Klimaschutz gibt es eine Vielzahl an Gründen, wieso die Torfbestände in Südtirol geschützt werden müssen: Die Moore bieten dem Menschen vielfältige Ökosystemleistungen, wie z.B. Regulation des Wasserhaushalts sowie Arten- und Biotopschutz, erklärt der Dachverband in einer Aussendung.
Die Landesregierung entscheidet trotzdem anders. Sie genehmigt den weiteren Abbau von Torf in Salurn. Das Gutachten des Umweltbeirats – es ist Teil des Beschlusses der Landesregierung – macht deutlich, dass es für den Schutz von Torf im „begehrtesten nachhaltigen Lebensraum“ endlich ein Gesetz braucht. Der Umweltbeirat ist „der Auffassung, dass in Anbetracht der aktuellen Diskussion um die Klimakrise und im Einklang mit den veröffentlichten Nachhaltigkeitszielen 2030 der Landesregierung und dem neuen Entwurf des Klimaplans Energie-Südtirol 2050, die Frage nach der Bilanz der Emissionen in der Bewertung der Bauvorhaben stärker berücksichtigt werden sollte. Die nachhaltige Bewirtschaftung von Rohstoffen müsse in den Vordergrund gerückt und durch die Verabschiedung von verbindlichen Rahmenbedingungen und strategischen Planungsinstrumenten begleitet werden. Bis zur Schaffung dieser Rahmenbedingungen und Planungsinstrumenten kann nur einem begrenzten Abbau zugestimmt werden.“
Der Dachverband für Natur- und Umweltschutz teilt vollinhaltlich die Aufforderung des Umweltbeirats. „Wir haben im Rahmen der Überarbeitung des Klimaplans mehrere Vorschläge zur Verbesserung dieses wohl wichtigsten strategischen Dokuments gemacht“, so Klaus-Peter Dissinger, Vorsitzender von Südtirols größter Umweltorganisation. „Der Klimaplan muss gesetzliche Regelungen vorsehen, um den Torfabbau in Südtirol unmittelbar und zur Gänze zu verhindern.“
Dissinger appelliert abschließend an die Landesregierung, jedes Vorhaben auf seine Klimaverträglichkeit hin zu prüfen. Das „KlimaLand Südtirol“ braucht Entscheidungsträger*innen, für die Klimaschutz kein Lippenbekenntnis ist, sondern Voraussetzung, um ein Projekt überhaupt zu bewilligen bzw. finanzieren.
Quelle: Dachverband für Natur- und Umweltschutz/redSupport BARFUSS!
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