BARFUSS LogoDas Südtiroler Onlinemagazin
BARFUSS LogoSüdtiroler Onlinemagazin

Support Barfuss

Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus

BARFUSS LogoDas Südtiroler Onlinemagazin
Veröffentlicht
am 17.11.2021
Quelle
Südtiroler Vinzenzgemeinschaft/red

VinziBus stellt seinen Dienst ein

Veröffentlicht
am 17.11.2021
Quelle
Südtiroler Vinzenzgemeinschaft/red
Damit BARFUSS weiterhin hinterfragen, aufklären, erzählen und berühren kann, brauchen wir DEINE Unterstützung!
Werde Teil unserer Community.
Teile unsere Story

Die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft stellt den Dienst aber nicht ein, weil ihm die Freiwilligen ausgegangen wären, sondern weil die Stadtregierung von Bozen entschieden hat, die obdachlosen Menschen ab sofort im ehemaligen Alimarket-Gebäude in Bozen Süd unter anderem mit Essen zu versorgen, heißt es in einer Aussendung. “Die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft nimmt das zur Kenntnis, goutiert es aber keineswegs. Auch Obdachlose sind Teil der Gesellschaft und sollen nicht durch fehlende Versorgungsangebote im Stadtzentrum an den Stadtrand gewiesen werden. Die Hilfe soll vielmehr dort angeboten werden, wo sich die Menschen aufhalten und Hilfe brauchen. Das Angebot im Alimarket-Gebäude in Bozen Süd erfüllt diesen Anspruch wohl nicht”, so die Kritik der Vinzenzgemeinschaft.

“Insgesamt haben in den vergangenen achtzehneinhalb Jahren mehr als 200 Freiwillige beim VinziBus mitgearbeitet. Zwei von ihnen waren vom ersten Tag an dabei. Eine Besonderheit des Hilfsangebotes des VinziBus war die organisations- und sprachgruppenübergreifende Zusammenarbeit in der Landeshauptstadt: Bis zum Beginn der Pandemie übernahmen die Freiwilligen des VinziBus der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft und der Verein Volontarius jeweils an drei Abenden pro Woche die Essensverteilung, einmal wöchentlich taten Freiwillige der San Vincenzo Dienst. Seit der Pandemie und der Ausgabe der Mittagessen übernahmen die Freiwilligen des VinziBus die Verteilung am Wochenende und an Feiertagen, weil ihre Freiwilligen unter der Woche mittags arbeiten. Die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen klappte in all den Jahren reibungslos”, so die Vinzenzgemeinschaft in seiner Stellungnahme. “18 Jahre lang wurde der Dienst des VinziBus ausschließlich mit Spenden finanziert. Bis zum heurigen Frühjahr übernahm die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft alle Kosten. In den vergangenen acht Monaten bezuschusste die Gemeinde Bozen die Tätigkeit dankenswerterweise.”

Seit 2003 hat allein die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft im Bahnhofspark, im Garten des Kapuzinerklosters, bei der „Tankstelle der Wärme“ am Verdiplatz und auf offener Straße insgesamt 3.500 Mal den Dienst des VinziBus übernommen. Die Freiwilligen haben dabei geschätzte 250.000 Essen verteilt, 250.000 Joghurt und ebenso viele belegte Brote ausgegeben, 35.000 Liter Tee ausgeschenkt und unzählige Gespräche mit den Hilfesuchenden geführt.

“Jetzt ist mit dem VinziBus vorläufig Schluss. Die Verantwortlichen der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft sind überzeugt, dass das Angebot auch weiterhin im Stadtzentrum gebraucht wird. Dass die Pandemie und die Neustrukturierung des Bozner Bahnhofs den idealen Standort am Bozner Verdiplatz zunichte gemacht haben, ist schade und für die Verantwortlichen bis heute nicht recht nachvollziehbar. Sie hatten mit den Leuten, die das abendliche Essen in Anspruch nahmen, bis auf wenige Ausnahmen keine Probleme. Die Südtiroler Vinzenzgemeinschaft hat der Stadtgemeinde Bozen heuer eine alternative langfristige Lösung in der Marconistraße in Bozen angeboten, doch die Stadtgemeinde Bozen hat dem Vorhaben bisher noch nicht zugestimmt”, so die Vinzenzgemeinschaft. “Die rechtliche Position diesbezüglich ist noch nicht endgültig geklärt. Sollte indes eine Privatperson in Zentrumsnähe einen passenden Standort – idealerweise einen geschützten Raum – zur Verfügung stellen können, ist das Team des VinziBus in kürzester Zeit bereit, den Dienst wieder aufzunehmen.”

“Die Freiwilligen des VinziBus und die Verantwortlichen der Südtiroler Vinzenzgemeinschaft meinen: Das Verlegen der obdachlosen Menschen in eine Halle in Bozen Süd ist für die Betroffenen gar nicht ideal. Schon klar: Alimarket soll nur vorübergehend als Tagesstätte und Notschlafstelle, als Ausbildungsort für die Hilfesuchenden und zur Essensverteilung dienen. Für die öffentliche Hand ist das eher kostenintensiv. Dauerhaft braucht es, wennschon, kleinere, überschaubare Strukturen in der Stadtmitte – dort, wo sich die Leute aufhalten. Die Vinzenzgemeinschaft sucht weiter nach Alternativen: nach kleineren und vor allem würdigen Lösungen für die Menschen, welche schon am Rand der Gesellschaft leben und jetzt noch auch am Rand der Landeshauptstadt landen sollen.”

Quelle: Südtiroler Vinzenzgemeinschaft/red

Dienste

  • News
  • Wetter
  • Verkehrsbericht

BARFUSS


Support BARFUSS!
Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus:
https://www.barfuss.it/support

© 2023 SuTi GmbH
© 2023 SuTi GmbH . Rennstallweg 8 . 39012 Meran . MwSt: 02797340219
DatenschutzNetiquetteCookiesImpressum