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Die Inflation wurde in den letzten Jahrzehnten als großer Schaden für Arbeitnehmer*nnen, Rentner*nnen und Sparer*nnen angesehen, beginnt die Pressemitteilung von Robin. Eine leichte Preissteigerung kann in bestimmten Situationen auch ein Schmiermittel für die wirtschafltiche Belebung und Umstrukturierung sein. Doch jetzt bekommen wir es mit einer Inflation zu tun, die sehr unsozial wirkt. Die Besserverdiener und Eliten juckt das nicht, sie sind mit dem Geldverdienen beschäftigt. Doch in den meisten Familienkassen ist Ebbe. Auch in den Supermärkten explodieren die Preise, während Löhne und Renten stagnieren. In Europa und Italien erreicht die Inflation gegenwärtig die höchsten Werte seit Einführung des Euro. In der Eurozone liegt sie für März 2022 provisorisch bei 7,5 Prozent, in Italien bei 6,7 und in Bozen bei 8. Den VerbraucherInnen machen vor allem die hohen Energiekosten und teuren Lebensmittel zu schaffen. Vonseiten der Politik können die BürgerInnen aber kaum Hilfe erwarten, ausgenommen jene Maßnahmen zu Gunsten der wirtschaftlich Schwächsten und die Reduzierung der Akzisen auf die Treibstoffe.
Bozen liegt bei der Inflation italienweit an erster Stelle. Ein guter Teil der zusätzlichen Inflation ist hausgemacht. Gerade die derzeit energiegetriebene Inflationsspirale könnte in Südtirol niedriger ausfallen. Dazu hätten die sich abwechselnden Landesregierungen das Autonomiestatut in Sachen Eigenständigkeit im Stromsektor anwenden können. Erst kürzlich hat ein Gutachten der Rechtsexperten Prof. Peter Hilpold (Universität Innsbruck) und Prof. Paolo Riva (Universität Padua) erneut bestätigt, was schon seit unzähligen Jahren, ja Jahrzehnten von Verbraucherschützern gefordert wurde: Die Handlungsspielräume für eine umfangreichere Eigenständigkeit in der Preisgestaltung bei Strom sind vorhanden. Denn der Staat übernimmt derzeit Zuständigkeiten bei der Regulierung des Energiesektors, die dem Land Südtirol zustehen. So kann das Land Südtirol eine autonome Regulierungsbehörde für den Energiesektor einrichten. Zudem gibt es Handlungsspielräume, die eine Reglementierung des lokalen Strommarkts mit Eingriffen in die Preisgestaltung erlauben würden. Unterdessen hat die Stromregulierungsbehörde ARERA die Strompreise für den geschützten Markt und für Gas mit 1. April 2022 um 10% gesenkt, doch dies ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein.
So belastet die Untätigkeit der Südtiroler Politik die BürgerInnen im Stromsektor mit beträchtlichen Summen:
Der Geschäftsführer des Verbraucherschutzvereins Robin, Walther Andreaus kommentiert: „Zwischen Strom und Gas muß eine durchschnittliche Südtiroler Familie mit Jahreskosten von über 3.000 Euro rechnen. Auch der in letzter Minute vorenthaltene Südtiroler Gratisstrom schlägt (laut Zeitungsberichten) mit 200 Euro zusätzlich zu Buche. Durch die Untätigkeit der Verantwortlichen in der Stromautonomie wird der Schaden zu Lasten der Südtiroler Familienbudgets immer größer. Die VerbraucherInnen können den Preissteigerungen gegensteuern, wenn sie sich bei Anschaffungen verstärkt auf das Notwendige konzentrieren, vergleichen, Angebote einholen, wechseln und ein Haushaltsbuch führen. Der schleichenden Entwertung des Ersparten und der Einkommen hingegen entkommen sie nicht so leicht. Das belastet den Mittelstand überdurchschnittlich. Die Politiker werden aufgefordert: Rettet die Kaufkraft, denn es droht ein beträchtliches Inflationsproblem! Diese Preissteigerungen sind gekommen um zu bleiben.“
Auf der Homepage des Europäischen Zentralbank kann die persönliche Inflation berechnet werden. Dies trägt dazu bei, dass der Überblick über das eigene Budget gegeben ist (siehe auch Haushaltsbuch der Verbraucherzentrale Südtirol):
Quelle: Robin/redSupport BARFUSS!
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