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Veröffentlicht
am 20.04.2023
Quelle
SH/red

Unterkunftsnot bei Studierenden in Südtirol?

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SH/red
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In einer Stellungnahme weist die SH auf das fortdauernde Problem für Studierende hin, in Südtirol und speziell in Bozen eine Wohnung zu finden.

Ab Herbst 2024 sollen an der Claudiana in Bozen Studienplätze aufgestockt und neue Studiengänge angeboten werden. Darunter soll auch eine Medizin-Ausbildungslinie in Zusammenarbeit mit der Università Cattolica del Sacro Cuore aufgenommen werden, mit 35 von den 50 vorgesehenen Plätzen für EU-Bürger*innen. „Der Beginn dieser Studiengänge an der Claudiana ist in Hinblick auf den Mangel an Gesundheitspersonal in Südtirol sicherlich ein positiver Schritt“, sagt Ariane Benedikter, Vorsitzende der sh.asus. Die Absolvent*innen des Medizinstudiums sind nämlich beispielsweise verpflichtet, nach Abschluss des Studiums vier Jahre lang in Südtirol als Mediziner*innen tätig zu sein. Zudem wird die Freie Universität Bozen umstrukturiert und eine neue Ingenieursfakultät ab 2024 geschaffen. Die Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus) begrüßt diesen Fortschritt in der Südtiroler Hochschulwelt: „Es ist erfreulich, dass durch die Umstrukturierungen an der Uni Bozen das Studienangebot ausgeweitet wird und somit weitere Studierende an den Studienstandort Südtirol geholt werden können“, so SH-Vize Alexander von Walther. Denn durch die neue Fakultät wird nicht nur eine spezifischere und klarer ausgerichtete Lehre und Forschung gewährleistet, sondern es sollen auch mehr Studierende, gerade im Ingenieursbereich, an die Uni kommen. Das sei wichtig, um Südtirol als Forschungs- und Wissenschaftsstandort noch weiter auszubauen, so die sh.asus.

Unterkunftsnot darf nicht weiter verschärft werden!

Ein immerwährendes Problem stellt laut Südtiroler HochschülerInnenschaft hierbei allerdings die akute Wohnungsnot in Bozen dar: „Eine Studienstadt büßt enorm an Attraktivität ein, wenn es an leistbarem Wohnraum für Studierende mangelt. Hier herrscht dringender Handlungsbedarf“, so die Vorsitzende Ariane Benedikter. „Es muss nicht nur Universitätsstruktur geschaffen werden, sondern es ist auch unabdingbar, weiterhin intensiv am Problempunkt studentisches Wohnen in Bozen zu arbeiten“, betont der Vize Alexander von Walther. Wenn Südtirol als Ausbildungs- und Wissenschaftsstandort erfreulicherweise wächst, muss auch sichergestellt werden, dass die Studierenden auch eine leistbare Unterkunft finden. Denn durch eine größere Anzahl an Studierenden kann sich die Konkurrenz um die jetzt schon viel zu wenigen Heimplätze noch weiter verschärfen. In den letzten Wochen wurde immer wieder medial auf die Unterkunftsnot verwiesen: im Alto Adige stand etwa, dass 2 von 5 Anfragen auf einen Heimplatz im letzten Jahr zurückgewiesen werden mussten – es gibt 1200 Anfragen aber nur 719 Plätze. „Die prekäre Unterkunftslage erschwert den ohnehin schwierigen Studienbeginn für viele Studierende noch weiter – und wahrscheinlich werden in Zukunft noch mehr Studierende ihren Studienplatz in Ermangelung einer Unterkunft aufgeben müssen“, so Vorsitzende Benedikter. „Es wird in Zukunft ein noch größerer Bedarf an studentischen Unterkünften vorhanden sein und Südtirol droht bei Untätigkeit noch weitere potenzielle Studierende zu verlieren, anstatt das volle Potenzial von Südtirol als Hochschulstandort auszunutzen“, fügt SH-Vize von Walther hinzu. Der Vize-Vorsitzende der lokalen Sektion der SH in Bozen (sh.asus bbb), Luca Pini ergänzt: „Es ist für die Studierenden in Bozen unverständlich, dass hier so langsam etwas voran geht und nicht im Sinne der Studierenden gehandelt wird“. Es ist dementsprechend nötig, schnellstmöglich passende Infrastrukturen zu schaffen, damit ein Studium an der Uni Bozen sowie an der Claudiana und Südtirol als Studienort wettbewerbsfähig ist. Und auch damit Studierende das breite und ausgebaute Angebot nutzen können. Das muss letztlich durch das Errichten neuer Heime geschehen, auch in Zusammenarbeit von privater und öffentlicher Hand. Die Zweckbindung der zu schaffenden Heime auf 20 Jahre stellt hierbei ein sinnvolles Instrument dar, um Spekulation zu vermeiden. Ebenso muss garantiert sein, dass die Preise wirksam gedeckelt werden, da sich die Schieflage ansonsten nur noch weiter verschärft. Auf jeden Fall muss zügig agiert werden, damit Südtirol als Studienstandort eine langfristige Zukunft hat.

Leistbare Mietwohnungen für Studierende bereitstellen

Natürlich geht der Bedarf an studentischen Unterkünften auch über die Studierendenheime hinaus: es müssen auch leistbare Mietwohnungen für Studierende bereitgestellt werden. Die noch viel zu hohen Mieten müssen allgemein erschwinglicher und somit attraktiver werden, damit alle Studierenden und – darüber hinaus – auch im Sinne des stetigen Problems des Brain-Drains und Brain-Gains auch junge Berufstätige – eine leistbare Unterkunft finden. Mit der Senkung der GIS bei Vermietung an Studierende sei in Bozen ein kleiner Fortschritt geschehen, so die sh.asus. Die derzeit zu niedrige Besteuerung der (touristischen) Kurzzeitvermietung privater Wohnungen und die zu hohe Besteuerung von Langzeitvermietung sollte aber langfristig dringend umgekehrt werden, um nachhaltig gegen den Unterkunftsmangel von Studierenden und jungen Berufstätigen anzukämpfen. 

Quelle: SH/red

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