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Der englische Regisseur und Autor Robert Icke ist bekannt für seine aufsehenerregenden Überschreibungen und Inszenierungen klassischer Texte. Er hat Arthur Schnitzlers „Professor Bernhardi“ aus dem Jahr 1912 in die heutige Zeit geholt und einen erschütternden Moralthriller daraus gemacht.
Dr. Ruth Wolff leitet eine angesehene Privatklinik, die sich auf Alzheimer-Kranke spezialisiert hat. Sie ist eine Koryphäe auf ihrem Gebiet, wegen ihrer oft brüsken Art aber nicht bei allen im Kollegium beliebt. Nach einer versuchten Abtreibung landet ein 14-jähriges Mädchen mit einer schweren Sepsis auf Dr. Wolffs Station. Ruth Wolff kann der jungen Patientin nicht helfen, sondern nur für einen friedlichen Tod sorgen. Als ein katholischer Priester versucht, sich Zugang zum Zimmer der jungen Frau zu verschaffen, hindert Ruth Wolff den Mann daran, weil es in der Akte keinen Hinweis auf die Religion des Mädchens gibt. Daraufhin kommt es zum Eklat – erst intern, dann geht die Empörung viral. Ruth wird Rassismus vorgeworfen, denn der Priester ist schwarz. Zugleich sieht sich Ruth, weiß und säkulare Jüdin, antisemitischen und frauenfeindlichen Ressentiments ausgesetzt. Plötzlich steht nicht nur ihre private Zukunft, sondern auch die der Klinik auf dem Spiel. Ein medialer Shitstorm bricht los, laut und unversöhnlich, in dem sich die verschiedensten Einstellungen zu medizinischer Ethik, ökonomischem Druck, zu Gender-, Identitäts- und sozialen Fragen Gehör verschaffen.
Die Gastspiele des Schauspiels Hannover finden am Mittwoch, 13. und Donnerstag, 14. März im Bozner Waltherhaus statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr (kostenlose Einführung um 19.30 Uhr). Informationen und Karten unter www.kulturinstitut.org oder im Südtiroler Kulturinstitut unter der Telefonnummer 0471 313800.
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