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Veröffentlicht
am 16.02.2024
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Studie: Pestizidwolke bis hinauf in die Almregionen

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Kürzlich erschien in der wissenschaftlichen Zeitschrift „Communications Earth & Environment“ ein Artikel über die Ausbreitung von chemisch-synthetischen Pestiziden weit über das eigentliche Vinschger Apfelanbaugebiet hinaus. Ein internationales Forscherteam der TU Kaiserslautern-Landau und der Boku Wien zeichnet ein äußerst besorgniserregendes Bild, weist der Dachverband für Natur- und Umweltschutz hin.

Das Forscherteam rund um den deutschen Professor Carsten Brühl zog entlang mehrerer Höhentransekte an 53 Punkten sowohl Boden- als auch Vegetationsproben. Die Höhentransekte erstrecken sich vom Vinschger Talboden hinauf bis an die Waldgrenze auf 2300 Meter Meereshöhe. Mit Ausnahme eines Probepunktes wurden überall Rückstände von meist mehreren Pestiziden gefunden.
Damit konnte das Forscherteam eindeutig nachweisen, dass der Vinschgau jährlich von März bis September in eine durchgehende Pestizidwolke gehüllt ist. Pestizide finden sich nicht nur am Talboden in unmittelbarer Nähe zu den Apfelplantagen, sondern überall bis hinauf auf die Almen. „Pestizide haben auf Nicht-Zielflächen nichts zu suchen,“ sagt der Geschäftsführer des Dachverbandes für Natur- und Umweltschutz Hanspeter Staffler und fügt hinzu, „dass auch kleinste Pestiziddosen Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten abtöten.“

Was für den Vinschgau jetzt wissenschaftlich nachgewiesen ist, gilt wohl auch für das gesamte Etsch- und Eisacktal bis in den Brixner Raum: „Wir müssen mit Entsetzen feststellen, dass ein Großteil der Südtiroler Bevölkerung in der Vegetationsperiode tagtäglich und unfreiwillig mit chemisch-synthetischen Pestiziden in Kontakt ist,“ erklärt der Präsident des Dachverbandes Josef Oberhofer.

Deshalb fordert der Dachverband die Südtiroler Landesregierung zum wiederholten Male auf, den Einsatz von chemisch-synthetischen Pestiziden in Südtirol bis ins Jahr 2030 zu halbieren und bis ins Jahr 2040 auf zehn Prozent von heute zu reduzieren. Damit dieses Ziel auch bürgerfreundlich überwachbar bleibt, schlägt der Dachverband bereits seit Jahren den Aufbau eines landesweiten systematischen Pestizidmonitorings vor. „Jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, wo wir der Pestizidwirtschaft für die Gesundheit der Menschen und der Umwelt die Stirn bieten müssen,“ unterstreicht der Geschäftsführer Hanspeter Staffler, „denn so könne es nicht weitergehen!“

Link zu mehr Information: https://www.nature.com/articles/s43247-024-01220-1

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