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Veröffentlicht
am 16.07.2021
Quelle
AFI/red

Stimmung bei Arbeitnehmer*innen steigt

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am 16.07.2021
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AFI/red
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Der diesbezügliche Indikator des AFI-Barometers hat im Vergleich zu März 2021 auf einen Schlag 43 Indexpunkte zugelegt. „Einen Sprung dieser Größenordnung hat es seit Einführung des AFI-Barometers im Jahr 2013 noch nie gegeben“, unterstreicht AFI-Direktor Stefan Perini. Aber auch die Arbeitsmarktindikatoren stimmen zuversichtlich. „Bei diesen Gegebenheiten seien Massen-Entlassungen nicht zu befürchten – im Gegenteil“, heißt es aus dem AFI. „Südtirols Wirtschaft nimmt Schwung auf“, freut sich Perini und relativiert gleichzeitig: „Es bleibt aber ein Aufschwung auf dünnem Eis“.

Mit fortschreitender Durchimpfung der Bevölkerung und schrittweiser Lockerung der Corona-Eindämmungsmaßnahmen startet die internationale Wirtschaft dynamisch in die zweite Jahreshälfte 2021. Angekurbelt wird die Konjunktur von den USA und von China. Der größte Risikofaktor bleibt der Verlauf der Pandemie mit folgenden Faktoren: Verfügbarkeit von Impfstoff weltweit (auch in den Schwellenländern), Durchimpfungsrate der Bevölkerung, das Auftreten von Virus-Mutanten (aktuell, die Delta-Variante). In ihrem Sommergutachten rechnet die Europäische Kommission mit einer kräftigen wirtschaftlichen Wiederbelebung in der zweiten Jahreshälfte. Die prognostizierten Wirtschaftswachstumsraten 2021: Euroraum: +4,8%; Deutschland: +3,6%; Österreich: +3,8%; Italien: +5,0%.

Zwischenbilanz 2021 für Südtirol durchwachsen

Die positiven Nachrichten vorweg: Mit Mai hat sich der Aufholprozess am Südtiroler Arbeitsmarkt beschleunigt und im Juni wurde fast wieder das Beschäftigungsniveau von Arbeitnehmern vor der Krise (2019) erreicht. Positiv hervorzuheben ist das gute Außenhandelsergebnis im 1. Quartal 2021 (Exporte: +13,4%; Importe: +6,2%). Die Inflation zieht wieder an (letzter Monatswert: Bozen +2,5%; Italien +1,3%). Das Kreditgeschäft zeigt sich dynamisch (+4,9%). Negativ: Aufgrund der ausgefallenen touristischen Wintersaison bleibt die Nächtigungsbilanz der ersten 4 Jahresmonate schlichtweg katastrophal (-94,0%) – eine Hypothek, die auf das gesamte Wirtschaftsjahr 2021 negativ abfärben wird.

Arbeitnehmer-Stimmung im Höhenflug

Das Stimmungsbild der Südtiroler Arbeitnehmer/Innen hellt sich im Sommer 2021 deutlich auf: Der Indikator, der die Wirtschaftserwartungen für die nächsten 12 Monaten abbildet, hebt regelrecht ab. „Einen Sprung von sage und schreibe 43 Indexpunkten in nur einem Quartal haben wir noch nie erlebt“, unterstreicht AFI-Direktor Stefan Perini. Und auch der Arbeitsmarkt-Ausblick stimmt positiv: Erwartet wird, dass die Arbeitslosenzahlen nicht weiter ansteigen (der entsprechende Indikator hat sich von -30 auf +2 bewegt). Das Risiko, den eigenen Arbeitsplatz zu verlieren, bleibt gering – die Perspektiven, einen gleichwertigen Job zu finden, günstig. Perini: „Diese Zahlen bestärken uns in der Überzeugung, dass eine Entlassungswelle nicht in Sicht ist“. Als BIP-Prognose für 2021 bleibt das AFI bei konservativ geschätzten +3,5%, „doch bleiben die Bedingungen in der zweiten Jahreshälfte günstig, könnte das Wachstum auch höher ausfallen“, merkt Perini an.

Lebenshaltungskosten bereiten Kopfzerbrechen

Seit geraumer Zeit liegt die Inflationsrate von Bozen systematisch über dem gesamtstaatlichen Wert. Wie neue Berechnungen des AFI zeigen, haben die Lebenshaltungskosten in Südtirol mittlerweile ein Niveau erreicht, das – abhängig von der verwendeten Methode – zwischen 23 und 25% über dem gesamtstaatlichen Wert liegt. Die Unverhältnismäßigkeit der Löhne verglichen mit den Lebenshaltungskosten wird immer wieder als problematisch beschrieben. Mehr als zwei Drittel der Arbeitnehmer/Innen in Südtirol sind der Auffassung, dass die Gehälter nicht an die Südtiroler Lebenshaltungskosten angepasst seien. So auch wieder im aktuellen AFI-Barometer: Angesprochen auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Gehalt in Bezug auf die Lebenshaltungskosten zeigen sich 8% „sehr zufrieden“, 35% „zufrieden“, 42% „weniger zufrieden“ und 15% „gar nicht zufrieden“.

Kein realer Lohnzuwachs im Fünfjahres-Zeitraum

Das AFI hat im Frühsommer das Datawarehouse des Nationalen Instituts für Soziale Fürsorge NISF (it. INPS) akribisch analysiert. Das Hauptergebnis: Der durchschnittliche Tagesbruttolohn eines vollzeitbeschäftigten Arbeitnehmers in Südtirol liegt im Schnitt 9% über dem gesamtstaatlichen Wert – bei, wie erwähnt, 23 bis 25% höheren Lebenshaltungskosten. Zu wünschen übrig lässt des Weiteren die Lohnentwicklung: im Zeitraum 2014-2019 betrug sie in Südtirol nominell +6,7%, bei 6,8% Inflation, was inflationsbereinigt einem realen Lohnverlust von -0,1% gleichkommt. Die positive nominelle Lohnentwicklung wurde also von der Inflation mehr als weggefressen.

Quelle: AFI/red

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