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Die heute vom Nationalinstitut für Statistik (ISTAT) veröffentlichte Landwirtschaftszählung von 2020 gibt einen Überblick über die Struktur der Landwirtschaft und Viehhaltung. Die Anzahl der Betriebe bleibt nahezu gleich, aber die landwirtschaftliche Nutzfläche ist um 15 % gesunken.
Seit 1961 führt das Nationalinstitut für Statistik (ISTAT) alle zehn Jahre die “Allgemeine Landwirtschaftszählung” durch. In Südtirol übernimmt dies seit dem Jahr 1982 das Landesinstitut für Statistik (ASTAT). Aufgrund der Corona-Pandemie wurde die Zählung im Jahr 2020 verschoben und von Jänner bis Juli 2021 vorgenommen. Diese Zählung markiert das Ende einer langjährigen Tradition von allgemeinen Zählungen, die nun durch Dauer- und Stichprobenzählungen ersetzt werden.
Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler unterstreicht die Bedeutung von aktualisierten Datensätzen, um politische Entscheidungen treffen zu können: “Die kontinuierlichen Erhebungen dienen als Ausgangspunkt, um Maßnahmen zu setzten, welche die landwirtschaftliche Tätigkeit fördern. Ziel ist es, die Erwerbstätigkeit im ländlichen Gebiet aufrechtzuerhalten.”
Im ASTAT-Bericht wird erläutert, dass es im Oktober 2020 in Südtirol 20.023 aktive landwirtschaftliche Betriebe mit einer Gesamtfläche von 615.441 Hektar und einer landwirtschaftlichen Nutzfläche von 204.085 Hektar gab. Der Vergleich mit den letzten Auswertungen legt dar, dass die Anzahl der Betriebe in Südtirol nahezu gleich geblieben ist. Allerdings ist die landwirtschaftliche Nutzfläche um 15 Prozent zurückgegangen, während die landwirtschaftliche Gesamtfläche um 27 Prozent gestiegen ist. Auf gesamtstaatlicher Ebene wurde hingegen ein Rückgang der Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe von 30 Prozent festgestellt.
“Dies zeigt, dass die Lage in Südtirol im Vergleich zum Gesamtstaat stabil ist. Das ist ein positives Signal für unser Land”, sagt Schuler. Die kleinstrukturierten Betriebe charakterisieren immer noch die Südtiroler Landwirtschaft, denn es wurde eine Konzentration der landwirtschaftlichen Flächen in kleinen und mittleren Betrieben erfasst. Auch hat die Landwirtschaftszählung ergeben, dass mehr als die Hälfte aller landwirtschaftlichen Betriebe Tierhaltungsbetriebe sind.
“Es ist eine Tatsache”, unterstreicht Landesrat Schuler, “dass, obwohl in 75 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe familieneigene Arbeitskräfte tätig sind, die Anzahl der nicht familieneigenen Arbeitskräfte zunehmen wird. Denn nur so ist der Arbeitsaufwand zu stemmen.” Viele landwirtschaftliche Betriebe (24,7 Prozent) sind auch auf einen Nebenerwerb angewiesen, um die Wirtschaftlichkeit sicherstellen zu können, wobei die Urlaub auf dem Bauernhof-Tätigkeit als primärer Nebenerwerb angefügt wird.
Für Landwirtschaftslandesrat Arnold Schuler zählt die Tatsache, dass die Höfe weiterhin bewirtschaftet werden: “Wir müssen uns weiterentwickeln, um den Fortbestand der Höfe sicherstellen zu können. Urlaub auf dem Bauernhof wird dabei auch künftig eine wichtige Rolle in Bezug auf die Wirtschaftlichkeit spielen – das konnten wir im Landestourismusentwicklungskonzept 2030+ sicherstellen. Die Betriebe müssen sich jedoch auch mit den Chancen der Digitalisierung auseinandersetzen. Diesbezüglich wollen wir vor allem die kleineren Betriebe unterstützen.”
Quelle: lpa/redSupport BARFUSS!
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