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Veröffentlicht
am 24.11.2021
Quelle
Südtiroler HochschülerInnenschaft/red

SH für mehr Tempo im Kampf gegen Corona

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am 24.11.2021
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Südtiroler HochschülerInnenschaft/red
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„Ich kann mich noch erinnern, wie hoffnungsvoll wir vor einem Jahr, im Lockdown, alle auf die Impfungen gewartet haben. Jetzt betteln wir, dass sich doch mehr Leute schützen sollen“, klagt der Vorsitzende der Südtiroler HochschülerInnenschaft (sh.asus), Matthias von Wenzl. „Inzwischen galoppiert die Seuche weiter und weite Teile des deutschen Sprachraumes sind einer sanitären Katastrophe nahe“, so von Wenzl weiter. Und sein Kollege Julian Nikolaus Rensi, Vizevorsitzender der sh.as, ergänzt. „Doch die Konsequenzen von wiederholten Lockdowns, ewiger sozialer Distanzierung oder wiederholter Umstellung auf Fernlehrangebote treffen vor allem uns junge Menschen. Wir können nicht mehr!“ Die psychische Belastung unter den jungen Menschen sei bereits enorm, so die SH in der Stellungnahme, und mit jedem Lockdown verschlechtern sich auch noch die ökonomischen Aussichten einer ganzen Generation, so Rensi. „Wir haben immer versucht, unsere Kollegen zur Solidarität zu bewegen und die Maßnahmen mitzutragen, aber wenn das Ergebnis so oder so immer Lockdown lautet, geht auch den Studierenden die Geduld aus“, mahnen Rensi und von Wenzl. Man habe doch mit niederschwellig und überall verfügbaren Impfstoffen einen klaren Ausweg aus der Coronakrise vor sich, der noch dazu kostenlos ist. Dafür, dass so viele Südtiroler dies ignorieren und damit wissentlich das Virus weiter grassieren lassen, hat die HochschülerInnenschaft „null Verständnis.“

„Wir können die Inhalte der neuen Dringlichkeitsverordnung des Landeshauptmanns dennoch nachvollziehen und unterstützen weiterhin dessen Kurs, den autonomen Spielraum des Landes auch hinsichtlich der Bekämpfung der Pandemie zu erweitern“, merkt von Wenzl an. In der öffentlichen Debatte müsse man aber endlich benennen, wo die Ursachen für die ewige Verschleppung der Pandemie liegen, so der SH-Chef weiter: Neben der weitgehenden Missachtung der Green-Pass-Regeln in manchen Sektoren besonders die hohe Rate an Ungeimpften in Südtirol. Im Angesicht der dramatischen Entwicklungen der letzten Wochen fordert die sh.asus von der Politik entschlossenes Handeln und den Mut, auch unpopuläre Maßnahmen durchzusetzen, wenn sie dem Kampf gegen das Virus dienen. Mit der Anbiederung an Impfverweigerer müsse endlich Schluss sein. Mit Bedauern stelle die sh.asus fest, dass man das Konzept der „Eigenverantwortung“ in der Bekämpfung des Coronavirus zumindest überdenken müsse, eben „weil offenbar viele Menschen Freiheit mit Egoismus vertauschen und sich einen Dreck scheren um das Wohl ihrer Mitbürger“, so die frustrierte Studierendenvertretung: „Es hieß, aus der Pandemie komme man nur gemeinsam raus, doch wie oft noch müssen wir uns einschränken, damit einige Starrköpfe querdenken können?“

Entscheidungsträger<+nnen sollten sich nicht einschüchtern lassen von den immer unverhohleneren Drohungen des „No-Vax“-Lagers, sondern der rationalen und verantwortungsbewussten Mehrheit zeigen, dass die Gesellschaft sich nicht von einer radikalen Minderheit diktieren lässt, wie lange die Pandemie noch dauert. „Wir fordern, dass die Politik Farbe bekennt: Ja zur Wissenschaft, nein zum Rückzug ins Irrationale. Die epochalen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts kann man nicht mit Gurus, Homöopathie und Bauchgefühl angehen, sondern mit Vernunft, Ernst und Gemeinschaftssinn. Die Impfung ist Sinnbild hierfür. Wenn die Gesellschaft jetzt vor den reaktionären Angriffen der Verschwörungsgläubigen einknickt, steht es schlecht um unsere Zukunft“, unterstreicht SH-Vize Rensi bitter. Wenn man es nicht schaffe, eine sanitäre Maßnahme durchzusetzen, die bloß vor einer Seuche schützt, wie solle man dann die weitaus schwierigere, aber nötige sozial-ökologische Transformation der Wirtschaft voranbringen?

Während in Österreich ab Februar 2022 eine Corona-Impfpflicht greifen soll, diskutiert Italien (auf Druck der Regionen) über eine Neugestaltung des Green Pass, den man demnach nur noch nach einer Impfung oder überstandener Krankheit erhalten könnte (sog. „2G“). Beide Optionen betrachtet die Studierendenvertretung als das kleinere Übel im Vergleich zu ständigen Neuauflagen restriktiver Maßnahmen, die sich gleich gegen alle richten. Man könne außerdem eine mäßige Ungleichbehandlung von Geimpften und Ungeimpften akzeptieren, wenn dadurch die Aufrechterhaltung der Präsenzlehre, die Bewegungsfreiheit und das soziale bzw. wirtschaftliche Leben gesichert wird. Anschließend wirft die Südtiroler HochschülerInnenschaft auch die Frage auf, ob es den Meinungsführer im Lande – in Politik und Verbänden – bewusst sei, dass die zu niedrige Impfrate auch die Außenwahrnehmung Südtirols äußerst negativ beeinflusst: „Da wir doch sonst so sehr darauf bedacht sind, dass potenzielle Touristen ein gutes Bild von unserem Land haben, wundert es uns, dass die verschiedenen Interessenverbände sich nicht für entschiedeneres Handeln der Politik in puncto Impfung stark machen.“ Die sh.asus würde sich einem solchen Vorgehen, das heißt selbst einer Impfpflicht, jedenfalls nicht in den Weg stellen.

Quelle: Südtiroler HochschülerInnenschaft/red

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