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„Seit 2011 sind die Kosten eines Studiums aber erheblich gestiegen, de facto wurde die Beihilfe im Laufe der Jahre also stillschweigend gekürzt“, beklagt der Vorsitzende der sh.asus, Julian Nikolaus Rensi. Für Österreich hat die Bundesregierung unlängst eine Erhöhung der Beihilfen im Ausmaß zwischen 8 und 14% beschlossen, doch wurde sie dort auch erst 2017 zuletzt erhöht. „Für Südtirol müssen wir davon ausgehen, dass erst eine Erhöhung um 20 bis 25% überhaupt etwas bringt“, unterstreicht Rensi. Das könne man den Daten des ASTAT zur Teuerung im letzten Jahrzehnt entnehmen. Die Studienbeihilfe wird abgestuft nach Einkommens- bzw. Vermögenslage, ausgedrückt im Faktor Wirtschaftliche Lage (FWL), ausgezahlt, so die SH. Alle Beträge, vom Mindest- bis zum Höchstsatz, seien im obigen Sinne anzuheben, so die Forderung der Studierendenvertretung.
Doch geht es der sh.asus nicht nur um eine einmalige Erhöhung der auszuzahlenden Beträge der Studienbeihilfe: Vielmehr fordern die Studierenden außerdem die Einführung einer automatischen Inflationsanpassung im Gesetz, sodass der Betrag der Studienbeihilfe nicht immer wieder aufs Neue angepasst werden muss. Als konkrete Entlastung für den Mittelstand schlägt die HochschülerInnenschaft vor, den Zugang zu den ordentlichen Studienbeihilfen zu erleichtern. „Hierfür könnte man entweder die Rückerstattung von Studiengebühren vom Erhalt von Studienbeihilfen entkoppeln, oder aber einfach die sog. FWL-Schwellen justieren, damit mehr Menschen bereits nach jetzigem System empfangsberechtigt werden“, erläutert Julian Nikolaus Rensi.
Die Politik habe im Zuge der pandemiebedingten Haushaltsschwierigkeiten bei der Jugend bereits gespart, wie das Beispiel der ausgesetzten Leistungsstipendien zeigt. „Die Studienbeihilfe aber dient dazu, den Hochschulzugang auch dann zu erleichtern, wenn man von Haus aus nicht genügend Geld hat, um ein Studium anzufangen, was schließlich mit teils erheblichen Kosten verbunden ist“, erklärt Ariane Benedikter, Vizevorsitzende der sh.asus. Gleichen Zugang zu Bildung zu haben sei eine wesentliche Voraussetzung für die Demokratie, die von gemeinsamem Wissen und der freien Entfaltung von Talenten geprägt ist. „Kein Geld“ sei ein Vorwand, dem unter den Studierenden niemand mehr Glauben schenke, meinen Rensi und Benedikter. Vielmehr sei allen klar, dass es nur eine Frage des politischen Willens ist. Und das gerade heuer, wo es allein im Nachtragshaushalt 400 Millionen Euro zu verteilen gab. Bei Landesrat Achammer sei die sh.asus mit der Forderung nach höheren Studienbeihilfen zwar auf offene Ohren gestoßen – ja dieser hatte eine Erhöhung sogar von sich aus in den Raum gestellt – aber das allein reiche nicht aus. „Worte sind erste Schritte, aber erst Tatsachen können überzeugen“, fasst SH-Vize Benedikter die Haltung der Studierenden zusammen.
Quelle: SH/redSupport BARFUSS!
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