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„Die zwei neuen Varianten weisen zusätzliche Mutationen auf. Mit diesen Varianten kann das Virus der bislang dank Impfung oder Infektion aufgebauten Immunität teilweise entgehen. Daher sind die neuen Varianten auch für diejenigen gefährlich, die sich schon vorher mit den Omikron-Subtypen BA.1 oder BA.2 angesteckt hatten“, erklärt Dr. Christian Wiedermann.
Im Einzelfall verlaufen die durch eine Infektion mit BA.4 oder BA.5 entstehenden COVID-19- Erkrankungen nicht schwerer als bei früheren Omikron-Varianten. Doch durch die Zunahme der Zahl an mit BA.4 oder BA.5 Infizierten könne es auch zu einer Zunahme von schweren Krankheitsverläufen kommen, stellt Wiedermann klar: „Damit ist vor allem bei Menschen mit schwachem Immunschutz zu rechnen. Das sind in erster Linie die bekannten Risikogruppen, darunter Ungeimpfte“, so Prof. Christian Wiedermann.
Aus den aktuellen Entwicklungen gewinnt der Wissenschaftler am Institut für Allgemeinmedizin in Bozen zwei zentrale Erkenntnisse: „Zum einen, dass eine Auffrischungsimpfung (Booster) besser vor einer Ansteckung mit den Omikron-Varianten schützt als eine durchgemachte Omikron-Infektion. Zum anderen weisen erste Daten darauf hin, dass die Schutzwirkung durch eine Booster-Impfung bei jenen Menschen besser ist, die noch keine Corona-Infektion durchgemacht haben. Eine überstandene Erkrankung könnte die Wirksamkeit künftiger Impfungen abschwächen.”
Er befürchtet, dass im heurigen Herbst eine weitere, immunisierende Corona-Mutante auftauchen könnte. Daher sei es schon jetzt wichtig, Maßnahmen zu treffen: „Das wichtigste Präventionsmittel ist mit Sicherheit die Impfung. Dazu zählen die Erstimpfungen – auch bei Kindern, die das Virus derzeit vielfach in die Familien bringen, aber auch das Boostern zum frühestmöglichen Zeitpunkt.“ Zwischen August 2020 und Oktober 2021 konnte die Virus-Übertragung dank der Kombination aus AHA-Regeln (Abstand halten, Hygiene beachten, im Alltag Maske tragen) und Schutzimpfung um 53% reduziert werden. Die AHA-Maßnahmen ohne Impfung erreichten alleine beachtliche 35%. Zu diesem Schluss kommt die Wissenschaftszeitschrift Nature. „Schutzmaske tragen und Abstand halten sind in der Omikron-Sommerwelle 2022 wichtiger denn je!“, so der abschließende Appell von Prof. Dr. Christian Wiedermann.
Quelle: Claudiana/redSupport BARFUSS!
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