Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus
Das Monitoring erstreckte sich über die Gebiete Vinschgau, Burggrafenamt, Überetsch, Unterland und die Gegenden um Bozen und Brixen. In sogenannten sensiblen Zonen – Flächen, die sich in der Nähe von landwirtschaftlichen Feldern befinden – wurden 399 Grasproben gezogen und auf Rückstände untersucht. Während des Monitorings wurden insgesamt 39 verschiedene Wirkstoffe nachgewiesen; der Großteil davon stammt aus der Landwirtschaft. Die Anzahl der Rückstände pro Standort hat im Untersuchungszeitraum um 72 Prozent abgenommen. Die mit Abstand am häufigsten nachgewiesenen Wirkstoffe waren Fluazinam und Captan, zwei Fungizide, die gegen Apfelschorf zum Einsatz kommen. Auch die durchschnittliche Konzentration der Wirkstoffe ist um 78 Prozent von 0,055 mg/kg auf 0,012 mg/kg gesunken und liegt damit knapp über der Nachweisgrenze von 0,010 mg/kg.
Die erhobenen und ausgewerteten Daten wurden vom Sanitätsbetrieb und dem Versuchszentrum Laimburg kürzlich – nach Überprüfung durch unabhängige Gutachter – im renommierten wissenschaftlichen Journal „Frontiers in Environmental Science“ publiziert.
“Bei der Einschätzung eines möglichen Risikos für die menschliche Gesundheit geht es nicht nur um das Vorhandensein von Rückständen, sondern vor allem darum, deren Konzentration zu betrachten. Diese ist in den Grasproben deutlich unterhalb jenes Bereichs, der gesundheitlich bedenklich sein könnte,” erklärte Lino Wegher, Direktor der betrieblichen Sektion für Umweltmedizin des Südtiroler Sanitätsbetriebes.
“Ziel unserer Arbeit war es, die Gesamtheit der gewonnen Daten des Monitorings transparent und nachvollziehbar darzustellen Der signifikante Rückgang von Pflanzenschutzmittel-Rückständen in Anzahl und Konzentration zeigt deutlich: Die Maßnahmen zur Abdrift-Reduktion wie z.B. die grobtropfige Ausbringung durch Injektordüsen bei Sprühgeräten und eine sachgerechte Ausbringung durch die Anwender waren erfolgreich. Technische Innovationen in der Landwirtschaft und eine zielgerichtete Sensibilisierung bergen auch für die Zukunft noch Potential, die Abdrift zu reduzieren,” ergänzte der Direktor des Versuchszentrums Laimburg, Michael Oberhuber.
Support BARFUSS!
Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus:
https://www.barfuss.it/support