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Veröffentlicht
am 05.05.2023
Quelle
Palais Mamming Museum/red

Palais Mamming Museum: Vortrag über Franz August Carl Maria Reisch

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am 05.05.2023
Quelle
Palais Mamming Museum/red
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Am 8. Mai um 15:00 Uhr hält die Kunsthistorikerin Dr. Anna Pixner Pertoll einen Vortrag über den Tiroler Künstler Franz August Carl Maria Reisch im Palais Mamming Museum.

Franz August Carl Maria Reisch  war zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein sehr erfolgreicher Künstler. Auf dem Gebiet der künstlerischen Ansichtskarten gehörte er zu den ganz Großen und war weit über die Tiroler Landesgrenzen hinaus bekannt. Heute ist Reisch zu unrecht in Vergessenheit. Geboren ist Reisch am 5.1.1862 in Wien. Auf Wunsch seines Vaters wurde er zum Kaufmann ausgebildet. Mit 26 Jahren folgte er seinem künstlerischen Drang und zog mit geringen Mitteln nach Holland, um die Kunst der Malerei zu erlernen. Für geringes Geld zeichnete er Porträts in den Wirtsstuben. Da dies zum Überleben nicht ausreichte, beschloss er die Fotografie zu erlernen. In diesem Metier brachte er es so weit, dass er zeitweise eine Anstellung fand, die ihm die Rückkehr zum Studium ermöglichte. Reisch studierte nach der Natur und in den Museen, die ihm auch bezüglich der malerischen Technik als Schule dienten. Mit der Zeit wurden seine Bilder auch von Kunsthändlern gekauft, wenn auch zu niedrigen Preisen. Darin lag wohl auch begründet, dass er nach sieben Jahren Holland verließ und 1896 nach Meran zog, wo seine Mutter und Schwester lebten. Hier setzte sein Erfolg langsam ein. Anfangs beschränkte er sich auf das Zeichnen von Schlössern und Burgen und einiger Portraits. Reischs Begegnung mit Bernhard Johannes (1846–1899), dem bedeutenden Pionier der alpinen Fotografie, war wohl ausschlaggebend, dass er seine künstlerische Tätigkeit auf die Landschaftsmalerei, vor allem auf alpine Sujets, verlegte. Reisch war ein sehr produktiver Künstler. Er schuf über 500 Aquarelle. Er scheute keine Mühen und öfters war er auch unter klimatisch unwirtlichen Bedingungen, alleine oder mit Bergführer, in den Bergen unterwegs, unter anderem im Ötztal und im Ortlergebiet. Reisch verstand es besonders, in seinen Bildern reizvolle Motive und Perspektiven der Alpenlandschaft in Szene zu setzen. Es war ihm wichtig, die Landschaft präzise „nach der Natur“ zu zeichnen oder zu aquarellieren. In den Wintermonaten bearbeitete er diese Bilder dann für die Vervielfältigung mittels hochwertiger Drucke. Reisch ließ sich auch eine Neuheit auf den Kunstmarkt einfallen: besonders reizvolle Ansichten gab er als „Mignon-Galerie Tiroler Landschaften“ heraus. Fremdenverkehrsorganisationen wurden bald auf Reisch aufmerksam, so auch der Tiroler Fremdenverkehrsverband. Dieser beauftragte ihn 1904, für die Weltausstellung in St. Louis ein Bild mit einer Tiroler Landschaft zu malen. (Er erhielt dafür sogar die Silber-Medaille.) Spätestens seit dieser Zeit, vereinzelt aber auch schon vorher, berichteten zahlreiche in- und ausländische Zeitungen und Zeitschriften über Reischs Wirken. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es still um den Kunstmaler Reisch. Seinen Beruf gab er auf, da gute farbige Vervielfältigungen zu teuer geworden waren. Und mit „gewöhnlichem Zeug“ (seine Worte) wollte er sich nicht befassen. 1918 eröffnete Reisch in Bozen eine Handlung für kunstgewerbliche Arbeiten, die er bis 1931 führte. Die neue politische Situation verhinderte allerdings die Weiterführung dieser Tätigkeit und Reisch übersiedelte mit seiner Ehefrau nach Salzburg, wo er 1936 starb. 

Quelle: Palais Mamming Museum/red

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