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Veröffentlicht
am 25.03.2022
Quelle
EVZ/red

Online-Trading: EVZ warnt vor Betrügern

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am 25.03.2022
Quelle
EVZ/red
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Wöchentlich würden sich laut EVZ Verbraucher*innen melden und über Schwierigkeiten bei der Kontaktaufnahme mit einem Online-Trading-Broker berichten. Denn italienische Verbraucher*innen und Sparer*innen scheinen immer laut EVZ zur Zielscheibe von offensichtlich nicht autorisierten Vermittlerfirmen zu werden, die den Handel mit Devisen (Forex), Differenzkontrakten (CFD), Rohstoffen oder neuerdings auch Kryptowährungen anbieten. Um nicht auf eine der verschiedenen Betrugsformen hereinzufallen, sollte eine erhöhte Wachsamkeit an den Tag gelegt werden, so das EVZ.

Die falschen Broker eint eine Reihe von Gemeinsamkeiten: Sie versprechen dem:r Verbraucher:in in der Regel in einem Gespräch (oder meist in mehreren Gesprächen) hohe (oder besser gesagt unrealistische) Renditen und garantierte Gewinne. Sie können im Namen des Anlegers eine Trading- oder eine Anlagedienstleistung anbieten. Oft setzen sie das Opfer unter Druck, indem sie diesem zeitlich begrenzte und exklusive Angebote anpreisen (vielleicht sogar mit der Aufforderung, sie nicht mit anderen zu teilen).

Die geköderten Kunden:innen werden dann durch Täuschung ermutigt, immer mehr zu investieren . Insbesondere wird ihnen zu Beginn fälschlicherweise weisgemacht, dass die vermeintlichen Investitionen zu hohen Renditen führen, die es in Wirklichkeit nicht gibt. „Am Anfang habe ich 250 Euro investiert, um es zu versuchen, und innerhalb weniger Tage habe ich dank des ‚Roboters‘, der sichere Anlagen für mich auswählt, 500 Euro verdient. Deshalb habe ich weitere Geldbeträge überwiesen: Ich konnte sehen, dass es funktioniert. Als ich mein Kapital zurückverlangt habe, antwortete mir der Online-Trader nicht oder er sagte mir, dass ich weitere Überweisungen tätigen muss, um Steuern zu zahlen”, so ein betrogener Sparer gegenüber der Beraterin des EVZ Italien.

Ein anderer Sparer aus Trentino-Südtirol berichtet, dass er mehr als eine halbe Million Euro investiert hat, weil ihm vorgegaukelt wurde, dass er durch sichere Anlagen innerhalb weniger Monate eine Rendite von 4 Millionen Euro erzielen würde. Dies trat natürlich nicht ein, und der selbsternannte Online-Trader ist nicht mehr auffindbar.

Wie kann man sich vor diesen selbsternannten “Expert:innen” des Online-Trading, die sehr überzeugend sein können, schützen? Folgende Vorsichtsmaßnahmen sollten Sie beherzigen:

1) Wenn nicht Sie den angeblichen Berater kontaktiert haben, sollten Sie sich fragen, wie er in den Besitz Ihrer Telefonnummer gekommen ist. Seien Sie vorsichtig bei unangekündigten und unaufgeforderten Telefonkontakten.

2) Auch wenn der angebliche Berater über persönliche Informationen von Ihnen verfügt, sollten Sie nicht davon ausgehen, dass er eine vertrauenswürdige Person ist: Er hat wahrscheinlich Informationen verwendet, die im Internet leicht zugänglich sind, z. B. über Ihr Profil in den sozialen Netzwerken.

3) Besonders ältere Menschen, die noch im Telefonbuch stehen, sollten vorsichtig sein: Sie gehören zu den bevorzugten Opfern von Kriminellen, die unter Umständen allein durch den Vornamen Rückschlüsse auf das Alter ziehen können. Wenn der Vorname bei jungen Menschen nicht sehr häufig vorkommt, kann er einen Hinweis auf das Alter des ausgewählten Opfers geben: Der Name Gertrud könnte beispielsweise auf eine ältere Dame hinweisen, die wahrscheinlich über einige Ersparnisse verfügt. Oftmals nutzen die selbsternannten Online-Trader den Wunsch der Seniorinnen und Senioren, ihre Kindern oder Enkel finanziell zu unterstützen.

4) Überprüfen Sie im Archiv der Consob (italienische Finanzaufsichtsbehörde), ob die Trading-Plattform, die Sie kontaktiert hat oder die Sie gefunden haben, bereits gemeldet wurden: www.consob.it/web/area-pubblica/occhio-alle-truffe

5) Wenn Sie auch nur den geringsten Zweifel haben, wenden Sie sich für weitere Informationen direkt an die Consob, deren Kontaktdaten Sie auf der Website finden.

Rebecca Berto, Rechtsberaterin des EVZ Italien, die dieses Thema seit Jahren verfolgt, stellt fest: “In der klassischen Wirtschaftstheorie entsprechen die Ersparnisse den Investitionen, d.h., dem Geld, das die Banken den Unternehmen leihen. Letztere verwenden das von den Banken geliehene Geld, um technologische Innovationen einzuführen, die Produktion zu verbessern oder neue Mitarbeiter einzustellen. Leider scheint es wenig Bewusstsein dafür zu geben, dass der Verlust der Ersparnisse durch diese Betrügereien nicht nur den Einzelnen, das Betrugsopfer, trifft, sondern, dass auch die lokale Wirtschaft direkt verarmt, weil damit wirtschaftliche Ressourcen verloren gehen.“

Quelle: EVZ/red

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