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Veröffentlicht
am 21.12.2021
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Obdachlosigkeit: Gedenken an Hansele

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Mit mehr als 100 Kerzen, die in die Fenster des dreigeschossigen Gebäudes in der Rittner Straße 25 gestellt werden, soll auf die existenzielle Not von wohnungs- und obdachlosen Menschen aufmerksam gemacht werden.

Wohnungs- und obdachlos zu sein, ist schwer zu verkraften, erklären die Mitglieder des Vereins „housing first bozen EO“, den Magdalena Amonn, Paul Tschigg, Christian Anderlan, Sigrid Bracchetti, Norbert Pescosta, Wolfgang Aumer, Martina Schullian, Helmuth Niedermayr, Verena von Aufschnaiter und Birgit Bragagna Spornberger vor etwas mehr als einem Jahr gegründet haben: Seit 10. November schenkt der Verein im dormizil 25 obdachlosen Menschen dank der Unterstützung von mehr als 90 Freiwilligen und einer großen Zahl an Spender*innen ein warmes Bett im kalten Winter. Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung hat das Gebäude für 30 Jahre kostenlos bereitgestellt.

Obdachlose Menschen sind im Winter der Kälte schutzlos ausgeliefert. Sie haben keinen Zugang zu Wasser, können sich nicht waschen und die Kleidung nicht wechseln, sind schutzlos und fühlen sich häufig bedroht. Es gibt neben persönlichen auch gesellschaftliche Gründe, warum Menschen wohnungs- und obdachlos werden. Wenn mehrere Gründe zusammen fallen oder sich gegenseitig bedingen, dreht sich die Spirale immer schneller nach unten. Zu den gesellschaftlichen Gründen gehören steigende Wohnkosten, prekäre Miet- und Arbeitsverhältnisse, häufiger Wohnungswechsel, erfolglose Jobsuche und materielle Armut. Zu den persönlichen Gründen zählen Familien- und Beziehungskrisen, psychische und seelische Erkrankungen, Gewalt im Elternhaus, Alkohol- und Drogenkonsum.

Die Vereinsmitglieder von „housing first bozen EO“ stellen am späten Nachmittag des 26. Dezember 2021 als Mahnwache von 17 bis 18.30 Uhr Kerzen in die Fenster des dreistöckigen Hauses in der Rittner Straße 25. Die Lichter strahlen für sich, es gibt keinen öffentlichen Moment. Um 18.30 Uhr werden die Kerzen ausgelöscht, um die Gäste nicht zu stören, die am Abend wieder zum Übernachten ins Haus kommen.

Text: Maria Lobis

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