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Die Stiftung CDEC (Centro di Educazione Ebraica Contemporanea) hat der Stadtgemeinde Bozen im Einverständnis mit dem italienischen Innenministerium als Zeichen der Anerkennung für die Aufarbeitung der Themen des Holocaust, die Bozen mit seinem Stadtarchiv seit den 1990er Jahren erfolgreich vorangetrieben hat, die Auszeichnung „italienische Stadt der Erinnerung“ verliehen.
Dieses „Theater der Erinnerung“ wird jetzt fortgesetzt: am 18. November um 20:00 Uhr zeigen das Teatro Stabile Bozen und das Teatro la Ribalta-Kunst der Vielfalt im Haus Curtinie in Kurtinig a.d.W. eine neue Fassung der Produktion Impronte dell’anima von Giovanni de Martis und Antonio Viganò. Das Stück erzählt von der Ermordung von Menschen mit Beeinträchtigung in der Nazi-Zeit.
Mehr als 300.000 Menschen – Männer, Frauen und Kinder – wurden von 1939 bis 1945 im Rahmen der „Euthanasie“-Programme der Nationalsozialisten ermordet. Ihre „Schuld“ bestand darin, nicht den willkürlich festgelegten „Parametern“ für als gesund, stark und schön geltende Menschen zu genügen. Menschen mit körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen wurden „eliminiert“, um eine neue dominante „Rasse“ zu formen.
„Die Begriffe Eugenetik und Euthanasie drangen mit neuen Aspekten und neuen ethischen Fragen in die wissenschaftliche Debatte und die Gesellschaft ein. In Nazideutschland wurden die Worte „Eugenetik“ und „Euthanasie“ dank der Mittäterschaft des psychiatrischen Systems verwendet und umgedeutet. Hinter den wissenschaftlichen Kriterien stand der Wunsch, alle Personen zu eliminieren, die nicht den Kriterien der Produktivität entsprachen.
Die Schauspielerinnen und Schauspieler des Teatro La Ribalta-Kunst der Vielfalt setzen sich mit diesem Massenmord auseinander – Frauen und Männer, die gemäß den von den Nazis festgelegten „Parametern“ selbst als „lebensunwertes Leben“ eingestuft worden wären. Heute stehen sie in vielen Theatern auf der Bühne und erzählen von einer Zeit, in der ihnen das Recht auf Leben abgesprochen werden sollte. Sie sind die Zeugen und die „Überlebenden“ dieser schrecklichen und unmenschlichen Tragödie. Impronte dell’anima setzt sich dafür ein, dass diese Geschichte nicht in Vergessenheit gerät und sich nie mehr wiederholen kann“, schreiben De Martis und Viganò. Ein Beitrag also, um zu verhindern, dass „jede Amnesie unwissentlich eine Form der Amnestie beinhaltet“ (Primo Levi).
2010 führte Impronte dell’anima zur Gründung des Teatro La Ribalta-Kunst del Vielfalt, war im Rahmen einer Tournee bereits international zu sehen und wurde in viele Sprachen übersetzt. In der neuen Fassung spielen Mathias Dallinger, Jason De Majo, Edoardo Fattor, Paolo Grossi, Paola Guerra, Maria Magdolna Johannes, Alessandra Limetti, Johannes Notdurfter und Michael Untertrifaller. Die Kostüme stammen von Sigrid Schwarzer, das Lichtdesign entwickelte Melissa Pircali. Roberto Banci unterstützte die Produktion als Berater in den Bereichen Bühnenbild und Kostüme.
Die Bühneneinrichtung der Aufführung führt zu einer Einschränkung der verfügbaren Plätze. Daher ist eine Voranmeldung notwendig: info@teatrolaribalta.it oder unter die Telefonnummer 0471 324943.
Quelle: Teatro la Ribalta-Kunst der Vielfalt/redSupport BARFUSS!
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