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Im Lockdown waren auch die Treffen der rund 200 Selbsthilfegruppen in Südtirol zunächst einmal aufs Eis gelegt. Dennoch sind viele weiterhin aktiv geblieben. „Selbsthilfegruppen mussten neue Wege finden. Die meisten konnten den Kontakt untereinander über Telefon, Whats-App-Gruppen und E-Mail aufrecht halten und sich in kritischen Momenten unterstützen. Als weitere Möglichkeit dazu gekommen sind Treffen in Form von Videokonferenzen und Onlinemeetings“, sagt Julia Kaufmann von der Dienststelle für Selbsthilfegruppen im Dachverband für Soziales und Gesundheit.
Um den „Einstieg“ in die Welt der Technik zu erleichtern, wurden intensive Einzelberatungen durchgeführt. Parallel dazu ist nun die Broschüre „Selbsthilfe Online“ entstanden, um eine leicht verständliche Hilfe und Unterlagen zu bieten. „Die Broschüre erklärt die wichtigsten Dinge anschaulich und gibt praxiserprobte Tipps. Damit lässt sich der Einstieg in die Onlinewelt leicht bewältigen“, so Kaufmann. Erhältlich ist die Broschüre im Dachverband, in Bibliotheken oder Sprengeln, sowie als Download unter www.selbsthilfe.bz.it.
In der Not geboren, hat die Praxis sogar gezeigt, dass Online-Selbsthilfeangebote für bestimmte Personen besonders gut geeignet sind. „Je nach der persönlichen Lebenssituation ist die Teilnahme an Treffen oftmals schwierig. Etwa wenn Menschen aus gesundheitlichen oder anderen Gründen nicht mobil sind. Oder aber, weil sie den Schutz ihrer vier Wände zu Hause aus verschiedensten Gründen nicht verlassen wollen oder können, etwa wenn Kinder oder ein pflegebedürftiger Mensch rund um die Uhr zu betreuen sind“, erklärt Kaufmann.
Es gibt also gute Gründe die Möglichkeiten der Selbsthilfe Online zu nutzen. „Aber dennoch braucht es in allen Bezirken unbedingt zusätzliche Räumlichkeiten, wo sich die Menschen weiterhin real treffen können“, betont Dachverband-Präsident Wolfgang Obwexer: „Bereits vor Corona hatten viele Selbsthilfegruppen immer wieder Schwierigkeiten, Räumlichkeiten für ihre Treffen zu finden. Unser Appell geht an die öffentlichen Einrichtungen, die Gemeinden, besonders auch die Sozial- und Gesundheitssprengel mehr Räume zur Verfügung zu stellen. Zudem müssen die Räume unbedingt auch mit Computer, Bildschirm, Kamera und schneller Internetverbindung ausgestattet werden, um die Kommunikation zu erleichtern. Hier müssen im Zuge der Digitalisierung die Dinge jetzt angepackt und realisiert werden!“ Es gilt, die Möglichkeiten für die Gruppentreffen zu schaffen, auch für hybride Formen, wo sich einige Personen in einem Raum treffen und andere wiederum nur über den Bildschirm dazugeschaltet werden.
Vorteile von Online-Meetings:
– Große Entfernungen spielen bei Online-Meetings keine Rolle
– Menschen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, können von Zuhause aus an den Treffen teilnehmen
– Bei Online-Meetings haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, anonym zu bleiben
– Online-Meetings erleichtern den Einstieg in die Gruppe für neue Teilnehmende
Nachteile von Online-Meetings:
– Reaktionen können leicht verzögert sein
– Störungen/Ablenkungen können die Kommunikation erschweren
– Bei der nonverbalen Kommunikation gibt es Einschränkungen
– Es besteht die Notwendigkeit, minimale technische Kenntnisse zu erwerben
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