Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus
„Erdgeschichtlich sind fünf Millionen Jahre eine kurze Zeit“, betonte der Paläontologe und Konservator der Geo-Paläontologie am Museum Gherdëina, Andrea Tintori vorgestern. Die Jahrmillionen, die im Fokus des neuen Ausstellungsbereichs stehen, seien für das Leben auf der Erde aber zentral. „Wenige Jahrmillionen zuvor hatte ein Massensterben das gesamte Leben an den Rand des Aussterbens gebracht, danach gab es aber einen außerordentlichen Entwicklungsschub“, so Tintori bei der Ausstellungseröffnung im Beisein von Monika Conrater, Direktorin des Landesamtes für Museen und museale Forschung, sowie Jürgen Runggaldier, Direktor des Landesamtes für Ladinische Kultur und Jugend.
Im Gestein zwischen Secëda und der Seiser Alm sei dieser Entwicklungsschub noch heute nachvollziehbar. „Die Fossilien darin geben Aufschluss darüber, was genau passiert ist“, so der renommierte Paläontologe, „das sie umgebende Gestein enthält dagegen detaillierte Informationen über die verschiedenen Lebensumwelten, die es vor so vielen Jahrmillionen im Bereich der heutigen Dolomiten gegeben hat“.
Weil ein Gesamtüberblick nur möglich ist, wenn man Fossilien, Gesteine, Formationen und Mineralien gemeinsam betrachtet, wurden die Erkenntnisse aus allen Bereichen im neuen Ausstellungsteil im Museum Gherdëina zusammengeführt. Zudem wird das Herzstück der Ausstellung, die fossilen Reste des 241 Millionen Jahre alten, wohl über sechs Meter langen Fischsauriers von der Secëda neu präsentiert. „Es ist außerordentlich interessant, dass die Besucherinnen und Besucher das Fossil nun von allen Seiten betrachten können“, freute sich gestern Johann Comploj, einer der Entdecker des Fischsauriers.
Die Zusammenführung und dadurch ermöglichte klare Darstellung der erdgeschichtlichen Zusammenhänge hob der Präsident des Museums Gherdëina, Matthias Höglinger, hervor. Er betonte zudem, dass sich das Museum nicht „nur“ als Ausstellungs-, sondern als Werkstätte verstehe. Das betonte auch Museumsdirektorin Paulina Moroder, die darüber hinaus die enge Verbindung von Museum und Landschaft hervorhob. „Nur wenn wir den Menschen die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zugänglich machen, können sie unsere Landschaft mit neuen Augen sehen“, so Moroder. „Und nur so können sie realisieren, dass hier alles zusammenhängt und alles lebendig ist.“
Quelle: Museum Gherdëina/redSupport BARFUSS!
Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus:
https://www.barfuss.it/support