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Veröffentlicht
am 26.04.2023
Quelle
Literatur Lana/red

Neuauflage des Romans „Die Schwerkraft der Verhältnisse“ von Marianne Fritz

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am 26.04.2023
Quelle
Literatur Lana/red
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Am 5. Mai um 20:00 Uhr präsentiert Literatur Lana, mit der Literaturwissenschaftlerin und Herausgeberin Daniela Striegl, auf dem Hofmannplatz 2, Lana, die Neuauflage des 1979 erschienenen Romans „Die Schwerkraft der Verhältnisse“ von Marianne Fritz.

Es ist das Jahr 1945. Eine dumpfe schwere Dunstglocke liegt über der Stadt Donaublau, wo die schwangere Berta die Rückkehr ihres Verlobten von der Front erwartet. Doch statt Rudolf tritt sein Freund Wilhelm ins Zimmer und überbringt Berta die Nachricht von dessen Tod, die sie nur mit einem »So, so« quittiert. Sie heiratet stattdessen den Kriegsheimkehrer, einen »würdigen Repräsentanten seiner Nation«, Chauffeur und »Geh-her-da«, und bekommt mit ihm ein zweites Kind, eifersüchtig beäugt von ihrer Freundin Wilhelmine. Aber das Leben erscheint Berta zunehmend wie ein böser Traum, die Schwerkraft der Verhältnisse zwingt alle zu Boden, besonders die kleinen und ganz kleinen Leute, versehrt und wortarm, bis Berta keinen Ausweg mehr sieht und ihre Kinder im verzweifelten Versuch, sie dem Zugriff der Umwelt zu entziehen, im Schlaf erstickt. Erst in einer psychiatrischen Anstalt findet sie Schutz vor der »Wunde Leben«.

Düster und mit abgründigem Humor, der das österreichische Erbe erkennen lässt, erzählt Marianne Fritz von der Verhärtung einer proletarischen Wirklichkeit, die radikal Rückschlüsse auf Opfer und Täter und eine nicht ruhende Vergangenheit einfordert. 

Wendelin Schmidt-Dengler hielt den Roman „für eines der wichtigsten Prosawerke des 20. Jahrhunderts und auch des beginnenden 21. Jahrhunderts.” Auch Elfriede Jelinek verneigte sich vor dem Oeuvre: „Es ist ein singuläres Werk, vor dem man nur stehen kann wie ein gläubiger Muslim vor der Kaaba”. Und Marlene Streeruwitz schrieb: „Marianne Fritz war ein Genie“. 

Quelle: Literatur Lana/red

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