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Veröffentlicht
am 30.09.2022
Quelle
Dachverband für Natur- und Umweltschutz/red

Nationalparkplan Stilfserjoch: Vergibt Landesregierung historische Chance?

Veröffentlicht
am 30.09.2022
Quelle
Dachverband für Natur- und Umweltschutz/red
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Die Entwürfe des neuen Nationalparkplans und der ebenso neuen Nationalparkordnung Stilfserjoch sind auf der Website der Landesagentur für Umwelt und Klimaschutz veröffentlicht worden. Beide Dokumente müssen die Strategische Umweltprüfung durchlaufen, alle Interessierten können die Entwürfe einsehen und noch bis 24. Oktober Stellungnahmen dazu abgeben.

Eine solche Stellungnahme kommt nun vom Dachverband für Natur- und Umweltschutz, der größten Umweltorganisation des Landes. Das Fazit: „Derzeit zielen die Entwürfe vorrangig darauf ab, die wirtschaftliche Entwicklung innerhalb des Nationalparks zu sichern“, so Oberhofer. „Für den Schutz des Parkgebietes so wichtige neue ökologische Standards werden dagegen nicht eingeführt.“

Der Dachverband bleibt indes nicht bei der allgemeinen Kritik, sondern geht auch ins Detail und stößt sich vor allem an den Bestimmungen, die die Errichtung neuer Skipisten und Aufstiegsanlagen im Nationalparkgebiet erlauben. „Hinter diesen Bestimmungen steht vor allem das Bestreben, die Ortler-Ronda mit der Verbindung der Skigebiete Langenstein und Madritsch über das bisher unberührte Gebiet am Hintergratkopf abzuschließen“, erklärt die Geschäftsführerin des Dachverbandes, Madeleine Rohrer. Sie ergänzt: „Damit würden nicht nur die Klimaziele der Landesregierung untergraben, sondern auch der Schutz der anliegenden Natura-2000-Gebiete zerstört.“ Lebensräume würden durch die geplanten Lift- und Pistenbauten zerschnitten – mit nachhaltigen Folgen für die Biodiversität.

Zudem würden anderen Lift-, Pisten- und Beschneiungsprojekten im Nationalparkgebiet Tür und Tor geöffnet. „Solche Eingriffe müssten aber längst schon verboten werden, wenn man Initiativen wie den Nachhaltigkeitsplan oder den Nachhaltigkeitsgipfel nicht zur Farce machen möchte“, so Rohrer.

Kritisch sieht der Dachverband zudem die in den Entwürfen vorgesehene Erlaubnis, Flächen im Park auf dieselbe Art und Weise zu bewirtschaften wie solche außerhalb. „Gerade im Parkgebiet sollte eine nachhaltige Bewirtschaftung verpflichtend sein, aus der sich nicht nur ein ökologischer, sondern auch ein wirtschaftlicher Mehrwert schöpfen ließe“, so die Geschäftsführerin. Auch hier habe man sich allerdings für ein Weiter-so entschieden.

Der Dachverband fordert außerdem ein Verbot neuer Straßen – auch von Forst-, Güter- und Almwegen – in den zentralen Gebieten des Nationalparks. Darüber hinaus wird in der Stellungnahme auch die in den Planentwürfen vorgesehene Möglichkeit der „funktionellen Erweiterung“ von Schutzhütten in den Kernzonen des Parks kritisch gesehen. „Diese Formulierung ist derart schwammig, dass man darunter jeden Ausbau von Hütten in den B-Zonen des Parks verstehen kann“, so Rohrer.

Aufgrund der aufgezeigten Mängel fordert der Dachverband für Natur- und Umweltschutz eine Überarbeitung der Entwürfe des Nationalparkplans sowie der Nationalparkordnung. „Bei dieser Überarbeitung muss zwar dem Leben und Wirtschaften im Nationalpark ein zentrales Augenmerk gewidmet werden, im Mittelpunkt muss aber der Schutz von Klima, Natur, Landschaft und Biodiversität stehen“, so Josef Oberhofer.

Quelle: Dachverband für Natur- und Umweltschutz/red

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