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Zum Abschluss der Tanzsaison des Trienter Kulturzentrums S. Chiara bringt die Nationaloper Bukarest, Rumäniens führendes Opern- und Ballettensemble, den beliebten Ballettklassiker „Giselle“am Dienstag, 28. März ans Stadttheater Bozen.
Die Idee für das Ballett „Giselle“ geht auf den französischen Schriftsteller Théophile Gautier zurück, der dem Komponisten Adolphe Adam vorschlug, die Musik zu schreiben. Die Premiere fand am 28. Juni 1841 an der Pariser Oper statt: Der Erfolg von „Giselle“ war überwältigend. Es ist eines der ganz wenigen Ballette aus der Epoche der frühen Romantik, die bis heute im Repertoire geblieben sind. Besonders der zweite – „weiße“ – Akt gilt als Inbegriff des romantischen Balletts, mit makelloser Technik, streng geometrischen Formen des Corps de Ballet und scheinbar schwerelosen Tänzerinnen. In diese phantastische Gegenwelt der Wilis werden die Zuschauer nach einem in der bodenständigen Bauernwelt spielenden ersten Akt entführt – auch diese Teilung ist ein typisches Element des Balletts der Romantik. Bis heute zählt die Titelpartie der Giselle zu den Traumrollen einer jeden Solistin, ist Mark- und Prüfstein einer jeden Karriere, sowohl in technischer als auch in darstellerischer Hinsicht.
Das Libretto ist inspiriert durch die Sage der Wilis aus „De l’Allemagne“ (1835) von Heinrich Heine. Die Wilis, die man als Naturgeister aus der slawischen Mythologie kennt, sind junge Frauen, die vor ihrer Hochzeit gestorben sind. Nachts verlassen sie ihre Gräber um an Wegkreuzungen zu tanzen. Sollten sie dabei eines lebenden Mannes habhaft werden, tanzen sie so lange und wild mit ihm, bis dieser tot umfällt. Dies trifft auch auf das Mädchen Giselle zu, die in einem kleinen Dorf lebt. Herzog Albrecht ist fasziniert von ihrer Unschuld und Schönheit und macht ihr als Bauer getarnt den Hof. Die beiden kommen sich näher – doch Albert ist schon mit der Adeligen Bathilde verlobt. Giselle verliert den Verstand, stirbt und wird in den Kreis der Wilis aufgenommen. Als Albrecht nachts an ihrem Grab erscheint, droht ihm der Tod – doch Giselle vergibt ihm und rettet ihm sein Leben.
Die Bukarester Oper verdankt ihre Gründung dem rumänischen Komponisten George Stephănescu, Musikprofessor an der Nationalen Universität für Musik in Bukarest, der die Rumänische Operngesellschaft (Compania Opera Română) gründete. Im Mai 1885 startete man in die erste Spielzeit. Der Bau des heutigen Bukarester Opernhauses geht auf das Jahr 1953 zurück: Die erste Oper, die in dem modernen Theater aufgeführt wurde, war Tschaikowskis „Picque Dame“ am 9. Januar 1954, das erste Ballett war „Coppélia“ am folgenden Abend. Derzeit umfasst das Repertoire der Bukarester Nationaloper klassische, neoklassische und zeitgenössische Ballette.
Dienstag, 28. März 20.30 Uhr Stadttheater Bozen
Tickets: www.ticket.bz.it – 0471 053800
Infos. www.centrosantachiara.it
Quelle: Kulturzentrum S. Chiara/redSupport BARFUSS!
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