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Beim Mediengespräch spannte Kompatscher den Bogen von der Bedeutung gesicherter Information über die Gefahr der Spaltung der Gesellschaft und die Notwendigkeit des Miteinanders hin zu konkreten Maßnahmen in puncto Nachhaltigkeit sowie die Vernetzung Südtirols, um sich im Verbund den großen Aufgaben zu stellen.
“Die Bedeutung guter und gesicherter Information wurde uns in der Covid-19-Pandemie klar vor Augen geführt“, sagte Landeshauptmann Kompatscher. “In Konkurrenz zur Information steht die unbewusste oder bewusste Desinformation. Es gibt leider auch Interessensgruppen, die Chaos stiften wollen, um daraus nach Möglichkeit einen Vorteil zu schöpfen oder Bevölkerungsgruppen gegeneinander auszuspielen.” Der Wert sachlicher und ausgewogener Information könne in einer Zeit der großen Unsicherheit und des Informationsüberflusses nicht hoch genug eingeschätzt werden. Der Landeshauptmann dankte im Mediengespräch zur #halbzeit all jenen, die mit sachlicher und ausgewogener Information Unsicherheiten ausräumten.
“Die Landesverwaltung selbst hat von Beginn der Pandemie an offensiv kommuniziert und in ihrer Medienarbeit sehr rasch auf einen rasant gestiegenen Informationsbedarf reagiert”, betonte Kompatscher. Die Agentur für Presse und Kommunikation stellte von einem Tag auf den anderen ihre traditionellen Pressekonferenzen mit Anwesenheit der Medienvertreter auf Online-Formate um und verstärkte gleichzeitig die direkte Kommunikation mit der Bevölkerung. So hätte sich die Anzahl der Nutzer auf dem News-Portal des Landes innerhalb kürzester Zeit verdreifacht. Allein die Corona-Homepage des Landes wurde seit Februar 2020 über 14 Millionen Mal aufgerufen.
Das mehrsprachige Land Südtirol tue laut Landeshauptmann Kompatscher seit jeher viel für eine korrekte Information der Bevölkerung und trage mit verschiedenen Maßnahmen zur Stärkung der Medienvielfalt bei, beispielsweise durch die Medienförderung und die Finanzierung öffentlich-rechtlicher Medien.
Als Gemeinschaft zukunftsfähig
In Verbindung mit Fehlinformation sieht Landeshauptmann Kompatscher den “Glaubenskrieg”, der sich im Zuge der Diskussionen um die Corona-Maßnahmen entwickelte. “Gerade in einer Krise können wir uns aber eine Spaltung der Gesellschaft nicht leisten“, unterstrich Landeshauptmann Arno Kompatscher. “Wir haben auch jüngst – man denke an die verheerenden Unwetter im Sommer – bewiesen, dass wir in Südtirol zusammenhalten und die Ärmel hochkrempeln, wenn es drauf ankommt”, sagte Kompatscher. Auch Corona sollte als Naturkatastrophe verstanden und mit dem entsprechenden Zusammenhalt angegangen werden.
Die größte mittelfristige Herausforderung Klimakrise sei kein abstraktes Drohszenario, sondern zwinge uns schon jetzt konkret und unmittelbar zum Handeln: “Neben der notwenigen Verbesserung der Infrastrukturen für mehr Resilienz, geht es auch darum, unseren Lebensstil anzupassen und in unseren täglichen Entscheidungen nachhaltiger zu werden, ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes”, unterstrich Landeshauptmann Kompatscher.
Als Investition in Südtirols Zukunftsfähigkeit bezeichnete Kompatscher die Modernisierung und den Ausbau des Hochspannungsnetzes. “Dadurch gewährleisten wir nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern verbessern auch die Transportkapazität des Netzes. Durch die neuen, hochmodernen Verbindungen im Eisacktal, Pustertal, Vinschgau sowie zwischen Lajen und Corvara wird es möglich, eine höhere Energiemenge zu transportieren und gleichsam die Leitungsverluste zu minimieren. Gerade im Zusammenhang mit dem Klimaschutz ist das ein wesentlicher Aspekt: Die in der Peripherie aus erneuerbaren Quellen gewonnene Energie kann leichter abtransportiert und durch die geringeren Leitungsverluste können mehr als 20.000 Tonnen CO2-Emissionen eingespart werden.” Sobald die Investitionen von rund 400 Mio. Euro durch Terna abgeschlossen seien, werde man nach Aussage von Experten in Südtirol über eines der modernsten, sichersten und tragfähigsten Energienetze in Europa verfügen. Unabhängig davon gelte es, unnötigen Energieverbrauch stark einzuschränken (siehe auch eigene Aussendung zu Lichtverschmutzung).
Südtirol in Europa
“Die Autonomie gibt uns Instrumente in die Hand, für viele Themen selbst Verantwortung zu übernehmen”, unterstrich Kompatscher und nannte dabei die Nahversorgung, Mobilität, Energieversorgung, Wasserversorgung und Trinkwassertarife, Pflege, Bildungschancen und andere mehr. “Wir können Politik für Land und Leute machen”, sagte Kompatscher, “müssen dafür aber auch die notwendigen finanziellen Mittel aufbringen. Dies bedeute, dass es sowohl eine starke Wirtschaftsleistung als auch eine vernünftige Finanzregelung mit Rom braucht. Bei aller Autonomie und Verhandlungshärte könne Südtirols Politik aber nur mit einer starken und tragfähigen Vernetzung mit außen erfolgreich sein. “Viele Herausforderungen durch Klimakrise, Migration, internationale Konflikte, Digitalisierung, internationale Warenströme, Corona-Pandemie und so weiter sind nur überregional gestaltbar und lösbar”, betonte Kompatscher. “Deshalb sind für Südtirol die europäischen Institutionen und insbesondere die Zusammenarbeit im Alpenraum so wichtig, und deshalb setze ich mich mit aller Kraft dafür ein.”
Quelle: LPA/redSupport BARFUSS!
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