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Ausgangspunkt der Empörung war die Reaktion von einigen Vertretern des Bozner Gemeinderates nach einem Vortrag vom renomierte Klimaforschers und zweifachen Leitautors von Weltklimaberichten Georg Kaser, den dieser bei der letzten Gemeinderatssitzung in Bozen gehalten hat.
Wir sind schockiert über Klimaskeptizismus im Jahr 2022 im Bozner Gemeinderat, wie auch über die verbreitete Unernsthaftigkeit, mit der auf die Klimakrise in Bozen reagiert wird. Anstatt die Probleme da zu suchen, wo sie sind und etwas dagegen zu unternehmen, damit Bozen und Südtirol seinen notwendigen Beitrag zur Klimakrisenbekämpfung macht, wird das Problem in der Überbevölkerung gesucht und es wird davon gesprochen, dass Entwicklungsländer gegen ihr Bevölkerungswachstum vorgehen müssen, so die Bewegungen in der Stellungnahme.
David Hofmann von den Scientists for Future South Tyrol erklärt, dass „das Problem absolut nicht bei den Entwicklungsländern liegt. So machen beispielsweise die Emissionen von Afrika und Südamerika jeweils 3% der globalen Emissionen aus. Abgesehen davon, dass wir in Europa und den USA kumulativ betrachtet nach wie vor die größten Emittenten sind. Es muss darum gehen die Energiewende zu beschleunigen und unnötigen Luxus zu deutlich zu verteuern oder zu verbieten, wie zum Beispiel Privatjets, Yachten und ähnliches, tatsächlich verursachen die 10% reichsten Menschen auf unserem Planeten beinahe 50% der konsumbezogenen Emissionen, laut Oxfam Studie.“
Der Fridays for Future Aktivist Moritz Holzinger ist entrüstet über die mangelnde Ernsthaftigkeit, mit der einige im Bozner Gemeinderat dem Vortrag von Georg Kaser folgten, „Wir haben es mit der größten Herausforderung der Menschheit zu tun und Georg Kaser ist einer der bestinformiertesten Menschen zur Klimakrise. Wie kann es sein, dass die zuhörenden Besucher dem Vortrag aufmerksamer folgen, als unsere gewählten Vertreter? Manche unterhielten sich länger untereinander, andere telefonierten während des Vortrags. Und warum haben wir noch immer Klimaleugner unter unseren Vertretung im Jahr 2022! Das war vor 40 Jahren ein Problem, das muss jetzt endlich überwunden werden, wir spüren die Klimakrise schließlich schon!“
Jack von Extinction Rebellion sagt: „Durch Bürgerversammlungen fordern wir eine Umsetzung des demokratischen Systems, die es ermöglicht das politische System so weit wie möglich in seinen gesunden Zustand zurückzuversetzen, nämlich das Streben nach dem Gemeinwohl, dem kollektiven Wohl. Es ist wichtig, dass nicht Ideologien und die Interessen einiger weniger auf Kosten der Allgemeinheit die politischen Entscheidungen bestimmen. Diese zerstörerische und individualistische Kultur verdunkelt die Zukunft von allen.“
Abgschließend: Wir fordern mehr Mut und Ernsthaftigkeit von Seiten unserer politischen Vertreter*innen und insbesondere wissenschaftlich informierte und fundierte Entscheidungen. Als Bewegung erwarten wir die Umsetzung der 12 Forderungen von Climate Action, die man auf www.climateaction.bz eingesehen und unterstützt werden können.
Quelle: FFF/redSupport BARFUSS!
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