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Während das spektakuläre Sterben in unzähligen Krimis allabendlich über die Bildschirme flimmert, ist das ganz normale Sterben eher in die Dunkelkammern des Bewusstseins verbannt. Wenn wir über den Tod nachdenken, dann besinnen wir uns lieber auf das Leben. Denn für uns Heutige ist er eine größere Zumutung als für unsere Vorfahren. Man möchte ihn ausklammern, wegradieren aus dem Dasein. Fieberhaft arbeiten Denkfabriken und Labore daran, das menschliche Leben zu verlängern. Aber noch ist jede Existenz endlich.
Im Mittelpunkt des Theaterabends stehen Personen, die alle durch den unspektakulären Tod der 81- jähringen Anne-Marie Schmidt beruflich in Anspruch genommen sind: ein Arzt, den der Totenschein für Frau Schmidt an eigene Verluste erinnert, ein Bestattungsunternehmer, der zwar mit seriöser Routine die Beerdigungsformalien einleitet, aber seiner Tochter die Antwort auf die persönliche Frage nach den letzten Dingen verweigert. Ein Pfarrer, der um seine Glaubwürdigkeit ringt, oder eine Wirtin, die zwischen Kindererziehung, Leichenschmaus und Hochzeitsfeiern von einem anderen Leben träumt. Sie alle tragen an unwiederbringlich Verlorenem und haben zugleich ihre lebenstauglichen alltäglichen Arrangements getroffen. Der Theaterabend beschreibt die kleinen und großen Bestandsaufnahmen dieser Figuren an Lebenswendepunkten, an denen vielleicht plötzlich alles anders werden könnte…
Die Gastspiele des Deutschen Nationaltheaters Weimar finden am Mittwoch, 15. Donnerstag, 16. März im Waltherhaus in Bozen statt. Beginn ist jeweils um 20 Uhr. Kostenlose Einführung um 19.30 Uhr. Informationen und Karten im Südtiroler Kulturinstitut unter 0471 313800.
Unterstützt wird der Abend von Interconsult und der Unternehmerinitiative Wirtschaft und Kultur Bozen; subventioniert von der Südtiroler Landesregierung, Abteilung Deutsche Kultur.
Quelle: Südtiroler Kulturinstitut/redSupport BARFUSS!
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