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Am 1. November wird seit 1994 jedes Jahr der Weltvegantag (World Vegan Day) gefeiert. Menschen entscheiden sich aus unterschiedlichen Gründen für eine rein pflanzliche Ernährung, manche aus gesundheitlichen Gründen, andere, um Tiere zu schützen. Spätestens seit Entstehung der „Fridays for Future“-Bewegung ist noch ein weiterer Grund dazu gekommen: der Klimaschutz.
Tatsächlich ist der gesamte Ernährungssektor laut den Vereinten Nationen (2019) für 19 bis 29 Prozent, laut Weltklimarat IPCC (2019) für 21 bis 37 Prozent der gesamten globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Bis zu 80 Prozent dieser Emissionen stammen aus der Erzeugung tierischer Produkte wie Fleisch und Milch. Eine Verringerung des Konsums tierischer Lebensmittel kann daher wesentlich zur Reduktion der Treibhausgasemissionen beitragen.
Das Forschungsinstitut für Biologischen Landbau FiBL Österrreich hat 2020 die Treibhausgasemissionen verschiedener Ernährungsstile pro Person und Jahr berechnet. Im Vergleich zeigt sich, dass diese Treibhausgasemissionen durch die Umstellung von der aktuell praktizierten fleischbetonten österreichischen Ernährungsweise auf eine vegane, also rein pflanzliche Ernährung auf individueller Ebene um rund 70 Prozent verringert werden können. Zugleich wird für eine vegane Ernährung um 66 Prozent weniger Landfläche als für die aktuelle österreichische Kost benötigt.
Auch auf globaler Ebene hat man sich mit der Frage auseinandergesetzt, welche Wirkung es rein theoretisch auf die globalen Treibhausgasemissionen hätte, würde sich die gesamte Weltbevölkerung vegan ernähren. Eine Studie der Universität Oxford (Springmann et al. 2016) verglich mehrere Ernährungsszenarien, darunter auch eine rein pflanzliche Ernährung, mit den von den Vereinten Nationen für das Jahr 2050 prognostizierten weltweiten Verzehrsmustern. Rein rechnerisch würde eine vegane Ernährung im Jahr 2050 um 70 Prozent weniger Treibhausgasemissionen verursachen als die prognostizierten Verzehrsmuster, jeweils bezogen auf die gesamte Weltbevölkerung. Den Autoren der Studie ging es dabei keineswegs darum, die vegane Ernährung als einzig richtige Ernährungsweise zu postulieren. Vielmehr sollte die Studie Reduktionspotenziale hinsichtlich der Treibhausgasemissionen der menschlichen Ernährung aufzeigen.
Dr. Lucio Lucchin, der Initiator des Projekts „RI-NUTRI“ und vormals Primar des Dienstes für Diätetik und klinische Ernährung im Krankenhaus Bozen, meint: „Eine vegane Lebensweise aus ethischen, ökologischen oder gesundheitlichen Gründen ist möglich – bei entsprechender Planung, denn Nährstoffdefizite müssen vermieden werden.“ Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol, ergänzt: „Eine rein pflanzliche Ernährung komplett ohne tierische Produkte weist im Vergleich das größte Klimaschutzpotenzial auf. Aber auch schon eine Verringerung des Anteils der tierischen Lebensmittel bringt Vorteile für das Klima.“
Quelle: VZS/redSupport BARFUSS!
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