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Der positive Geschäftsklima im Großhandel profitiert laut WIFO von der guten Umsatzentwicklung, insbesondere auf dem Südtiroler und dem italienischen Markt. Etwa 70 Prozent der Betriebe melden ein steigendes Geschäftsvolumen, so das WIFO. Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass die Umsatzsteigerungen zum Teil auf den deutlichen Preisanstieg bei vielen Waren zurückzuführen sind, insbesondere in den Branchen der Baumaterialien, der Bekleidung, der Lebensmittel und der Einrichtung. Auch die Investitionsabsichten der Unternehmen im Großhandel nehmen zu, insbesondere in Gebäude, Maschinen und Anlagen.
Im Einzelhandel hingegen hat sich das Geschäftsklima im Vergleich zur vorherigen Erhebung im Frühjahr verschlechtert. Ein Viertel der Kaufleute rechnet 2022 mit einer unbefriedigenden Ertragslage. In den letzten Monaten sind die Umsätze im Vergleich zum vergangenen Jahr zwar gestiegen, was auf den Aufschwung im Tourismus und die höheren Verkaufspreise zurückzuführen ist – dies reichte aber oft nicht aus, um die Teuerungen bei Energie und Wareneinkauf auszugleichen. Die Einzelhändler/innen beklagen auch eine starke Verschärfung der Konkurrenz. Betrachtet man die einzelnen Branchen, so ist das schlechteste Geschäftsklima im Bereich Super- und Mini-Märkte sowie im Einzelhandel ohne festen Standort zu beobachten, wo mehr als ein Drittel der Unternehmen eine unbefriedigende Ertragslage meldet. Mehr Optimismus herrscht dagegen in den Warenbereichen „Textil und Bekleidung“ sowie „Kosmetik- und Pharmaprodukte“, wo man in fast allen Fällen mit einer zufriedenstellenden Rentabilität rechnet.
Auch im Sektor „Kfz-Handel und -Reparatur“ ist die Lage laut WIFO-Umfrage schwierig. Fast ein Viertel der Unternehmen erwartet 2022 ein unbefriedigendes Betriebsergebnis. Trotz des allgemeinen Anstiegs der Verkaufspreise blieb das Geschäftsvolumen in den ersten vier Monaten 2022 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum weitgehend unverändert, was zum Teil auf Lieferverzögerungen bei den Herstellern zurückzuführen ist. Auch die Marktbedingungen werden negativ bewertet, insbesondere die Entwicklung der Betriebskosten und die Zahlungsmoral der Kund/innen. All dies erschwert die Investitionstätigkeit, die im laufenden Jahr zurückgehen wird.
Quelle: WIFO Handelskammer/redSupport BARFUSS!
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