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Die Abschwächung der internationalen Konjunktur wirkt sich negativ auf das Geschäftsklima im Südtiroler Verarbeitenden Gewerbe aus, zeigt das Wirtschaftsbarometer des WIFO. Zwar gehen 85 Prozent der Unternehmen noch von einer zufriedenstellenden Ertragslage im laufenden Jahr aus, mit Hinblick auf 2024 sinkt aber dieser Anteil auf 81 Prozent. Für das kommende Jahr wird mit einer weiteren Verlangsamung der Investitionen gerechnet und auch die Beschäftigung wird voraussichtlich leicht zurückgehen.
Das Geschäftsklima im Südtiroler Verarbeitenden Gewerbe hat sich im Vergleich zur vorherigen Sommerumfrage leicht verschlechtert, was vor allem auf die schwächere Nachfrage auf den Märkten außerhalb des Landes zurückzuführen ist. Die stärksten Umsatzeinbußen sind in den Branchen Baustoffe, Bekleidung und Metallerzeugnisse zu verzeichnen. Bei den Ausfuhren wurde nach einem positiven ersten Quartal ab dem Frühling eine Abschwächung beobachtet. Insgesamt zeigen die Daten für das erste Halbjahr 2023 ein nominales Wachstum der Exporte (ohne landwirtschaftliche Erzeugnisse) von 4,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, was aber einem realen Anstieg von nur etwa 0,4 Prozent gleichkommt. Allerdings sind 85 Prozent der Unternehmen im Verarbeitenden Gewerbe zuversichtlich, heuer eine zumindest zufriedenstellende Rentabilität zu erzielen. Auch die Beschäftigung befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs: Im September lag die Zahl der unselbständigen Mitarbeiter/innen bei über 35.300, was einem leichten Anstieg von 1,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat entspricht.
Für 2024 rechnen die befragten Unternehmen nicht mit einer Verbesserung der Situation. Es wird erwartet, dass die Absatzmengen auf dem Niveau dieses Jahres bleiben und ähnliches gilt für die Kapazitätsauslastung, die bei etwa 85 Prozent liegen dürfte. Die Investitionen, die durch den starken Anstieg der Finanzierungskosten belastet sind, werden zurückgehen und es kann zu einer leichten Abnahme der Beschäftigung kommen. Insgesamt sind etwa acht von zehn Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes zuversichtlich, 2024 eine zufriedenstellende Rentabilität zu erzielen, wobei die Aussichten in den einzelnen Branchen sehr unterschiedlich sind. Der größte Optimismus herrscht in der Holzverarbeitung. Auch in der Baustoffbranche und in der Herstellung von Maschinen, Geräten und Fahrzeugteilen sind die Erwartungen im Allgemeinen positiv. Pessimistischer sind die Prognosen in der Bekleidungssparte und in der Nahrungsmittelbranche, wo viele Unternehmen von einem unbefriedigenden Betriebsergebnis im kommenden Jahr ausgehen.
Quelle: wifo/redSupport BARFUSS!
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