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Anlässlich des Internationalen Tages der Familie organisierte die Südtiroler Plattform für Alleinerziehende EO im Bildungshaus Lichtenburg in Nals eine Tagung unter dem Titel „Familien: MITeinander – FÜReinander – DURCHeinander“. Mit dabei waren auch Referent:innen und Teilnehmer:innen aus dem In- und Ausland.
Um Familie neu denken zu können braucht es einen Rückblick in die Geschichte. Diesen gab die Patriarchats-Forscherin Alexandra Schwarz-Schilling, welche über Zoom aus Berlin zugeschaltet wurde. In einer interessanten Präsentation referierte sie über die Ehe als Seitensprung der Geschichte, welche vor allem der Durchsetzung des Patriarchats diente und die Versorgung des Mannes garantierte. „Die Ehe ist auch in unserer heutigen Zeit eine Institution um Vaterschaft abzusichern“, so ihre Aussage. Dies führe zu Überlastung der Mütter, die jetzt mit ihrer Erwerbstätigkeit in eine Falle geraten.
Andrea Fleckinger, Sozialwissenschaftlerin (Universität Trient) findet, dass Mütter keinen Platz in der Gesellschaft haben und warnt vor deren Vereinsamung. Das Idealbild „Mutter“ sei zum Scheitern verurteilt, da sie den übermäßigen Anforderungen nicht mehr gerecht werden kann.
Das Männer-/Väterbild erhielt durch Guido Osthoff (Caritas Männerberatung) eine Stimme. Wann ist ein Mann ein Mann? In einer Gesellschaft voller Widersprüche sei es nicht einfach, seinen Platz als Vater zu finden. „Es gibt noch andere Werte als die Arbeit“ (Zitat Markus Hofer), damit schließt Osthoff seinen Vortrag.
„Was ist Familie?“ Johanna Brunner (Amt für Ehe und Familie, Diözese Bozen-Brixen) meinte, dass es manchmal hilft, etwas auf den Kopf zu stellen. Parallel zur klassischen Familie sollen auch andere Formen des Zusammenlebens Wertschätzung erfahren. „Familie ist ein Zusammenhalt der Menschen, die sich darauf einigen, dass sie sich umeinander kümmern“ (Zitat Jurczyk).
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