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Die Verbrauchezentrale nimmt in dieser Folge Bezug auf den vom deutschen Zukunftsinstitut alljährlich herausgegebenen Food Report, eine Zusammenschau über zukünftige Ernährungstrends und den Wandel der Esskultur.
Im Bericht für das Jahr 2022 analysiert die österreichische Ernährungswissenschafterin Hanni Rützler zum Beispiel die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Esskultur. „Durch die Pandemie ist Gesundheit als Wert in den Vordergrund gerückt, und damit auch die Bedeutung einer gesunden Umwelt“, erklärt Silke Raffeiner, die Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Südtirol. „Lokal produzierte Lebensmittel werden vermehrt nachgefragt, das gemeinschaftliche Essen hat an Bedeutung gewonnen. Ökologische, ethische und soziale Werte wie Klimaschutz oder Tierwohl werden den Menschen zunehmend wichtiger.“ Nicht zuletzt wurde durch die Pandemie die Nutzung digitaler Kanäle in der Lebensmittelwirtschaft beschleunigt, wodurch unterschiedliche Akteure direkt miteinander in Kontakt treten und sich austauschen können, so die VZS.
Und die VZS nennt auch Beispiele von bisher als exotisch wahrgenommene Pflanzen, die jetzt schon vermehrt regional angebaut werden, so Ingwer oder Kurkuma aus Österreich. Möglich wird dies unter anderem dank neuer Technologien wie Vertical Farming (Anbau von Pflanzen im Inneren von mehrstöckigen Gebäuden) und Aquaponik (Produktion von Wassertieren und Nutzpflanzen im Wasser in einem geschlossenen Kreislaufsystem), erklärt die VZS. Aufgrund der Klimakrise müssen Produzenten sich mit der Frage auseinandersetzen, welche Kulturpflanzen auch in Zukunft noch auf ihren Feldern gedeihen werden.
Auch der Zero-Waste-Gedanke (= Null Abfall bzw. abfallfrei) spielt eine zunehmende Rolle in Bezug auf den Lebensmittelkonsum. Müll soll nicht „nur“ wiederverwertet oder recycelt werden, sondern im Idealfall gar nicht erst anfallen, so die VZS.
Genuss, Gesundheit und Verantwortung für die Umwelt zu verbinden, ist ein Trend, der auch in Zukunft stärker kommen wird, nicht nur bei jungen Generationen. Die vegetarische und vegane Küche wird dadurch zunehmend beliebter, so die VZS. Diese Entwicklung wird sich auch in der Gastronomie in einem attraktiveren Angebot rein pflanzlicher Gerichte niederschlagen. Der Michelin-Gourmetführer vergibt bereits einen Grünen Stern für beispielhaftes Natur- und Umweltbewusstsein in der Gastronomie.
Quelle: Verbraucherzentrale Südtirol/redSupport BARFUSS!
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