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Veröffentlicht
am 10.08.2021
Quelle
Pomologicum Südtirol/red

Birnen und Birnbäume – die Biodiversität einer alten Kulturpflanze

Veröffentlicht
am 10.08.2021
Quelle
Pomologicum Südtirol/red
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Martin Engelhardt vom Institut für Botanik in Tübingen beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit historischen Birnsorten, auch ganz praktisch – er pflanzt, veredelt und schneidet die Bäume innerhalb seiner intensiven Vereinstätigkeit. Am Beispiel von Streuobstwiesen, vor allem denjenigen mit mächtigen alten Birnbäumen, zeigt er ihre Bedeutung sowohl für die Kulturgeschichte als auch für den Naturschutz. Der Botaniker und Pomologe stellt auf Einladung des Collegium Pomologicum Südtirol am 12. August um 19 Uhr in der Galvani-Halle in Bozen einige der legendären alten Birnensorten vor, erklärt ihre Wachstumsbedingungen sowie ihre kulinarische und kulturelle Bedeutung.

Heute mag die große Zeit der Birnbäume als Versorger von Frisch- und Dörrobst, Säften, Zuckerersatz oder sogar Birnenmehl vorbei sein, doch vor 150 Jahren zeigte sich der Status einer Hauswirtschaft noch an der Anzahl von Birnensorten. Und ihre Vielfalt ist enorm: 5.000 verschiedene Sorten sind de facto nachgewiesen. Doch damit nicht genug, erklärt Engelhardt: „Laut Schätzungen der Wissenschaft können auch rund 5.000 verschiedene Arten an Pflanzen und Tieren in Streuobstwiesen vorkommen. Nicht eingerechnet die Arten, die man mit dem bloßen Auge gar nicht sieht. Damit sind Streuobstwiesen in Mitteleuropa diejenigen mit der höchsten Artenzahl und Biodiversität“. Landschaftsprägende, zusammenhängend existierende Streuobstwiesen gäbe es, sagt Engelhardt, heute nur noch in Süddeutschland, in einigen Regionen der Schweiz, in Österreich sowie im Nordwesten von Frankreich. Nachgewiesen ist auch ihr unermesslicher Wert als Lebensraum für die Vogelwelt: Zwischen 25 und 40 Vogelarten sind nachgewiesen, bei optimalen Bedingungen dienen sie sogar fast 70 verschiedenen Vogelarten als Habitat. Die Vielfalt der kulinarischen Verwendungsmöglichkeiten werden ebenso ein Thema sein; sei es beim Trockenen Martin, der Putzerbirne oder der Winterzitroni, wie die wärmeliebende Virgouleuse in Südtirol genannt wird. Eine ist Anmeldung erforderlich unter: Tel. +39 3460412761 (begrenzte Teilnehmerzahl). Unkostenbeitrag: 10 Euro. Donnerstag, 12. August 2021 19:00 Uhr. Galvani-Halle, Galvanistraße Bozen. Bequem auch mit Rad, Zug und Bus erreichbar.

Quelle: Pomologicum Südtirol/red

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