Die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt präsentierte heute in der Biblioteca delle culture del mondo in Bozen im Rahmen der Südtiroler Aktionswochen gegen Rassismus „Stop Racism“ mit Autorin Asmaa Abdelfattah das erste Buch der Jugendbuchreihe „Revolutionary Stories“. Dem aktuellen Zeitgeist folgend rückt das Buch die Lebensgeschichte der ägyptischen Widerstandskämpfers Saad Zaghloul in den Mittelpunkt, Held des antikolonialen Widerstands.

„Saad Zaghloul“ ist das erste Jugendbuch in italienischer Sprache mit deutscher Übersetzung aus der Reihe „Revolutionary Stories“, welches die OEW im Eigenverlag herausgibt. Das Buch richtet sich speziell an Jugendliche ab 13 Jahren und wurde vom Designstudio Marameolab in Bozen illustriert. Mit der Buchreihe möchte die OEW Held*innen des antikolonialen Widerstands in den Fokus stellen, die im europäischen Kontext oftmals unbekannt sind. Gleichzeitig möchte sie damit den Wissensschatz von Südtiroler*innen mit Migrationsgeschichte in die breite Öffentlichkeit spielen.

Adrian Luncke, Mitarbeiter der OEW, setzt sich seit mehreren Jahren gemeinsam mit Farida Lardjane und Fernando Biague mit dem Thema Kolonialismus auseinander: „Wir nutzen unsere unterschiedlichen Perspektiven, um kulturelle Projekte zu entwickeln, die die gesamte Südtiroler Bevölkerung miteinbeziehen. Wir wollen die Menschen zum Nachdenken über die ungleiche Verteilung von Chancen und Macht anregen, die oft auf die Zeit des klassischen Kolonialismus zurückgeht. Damals wurde versucht, die wirtschaftliche Ausbeutung durch eine Hierarchie zu rechtfertigen, die die Menschen auf unterschiedliche Ebenen stellte.”

Mit ihrem Buch bricht Asmaa Abdelfattah mit dieser ungerechtfertigten Weltsicht und präsentiert der Südtiroler Öffentlichkeit eine so genannte „Gegenerzählung“: Die Geschichte eines ägyptischen Helden. Die Brixnerin erklärte heute in Bozen: „Saad Zaghloul führte das ägyptische Volk zur Rebellion gegen die britische Besatzung. In ihm habe ich eine Figur gefunden, die voll und ganz das Ideal der Gerechtigkeit verkörpert. Er hat auf pazifistische Weise für universelle Werte und die Unabhängigkeit des Landes gekämpft, zu dem auch ich eine starke familiäre Verbindung habe.“

Die Geschichte, die von Designerinnen des Bozner Kollektivs MarameoLab illustriert wurde, ist eine fesselnde Erzählung für junge, aber auch ältere Leser*innen. Das Buch bereichert den Geschichtsunterricht – der ab der Sekundarstufe auch die Geschichte des Imperialismus und Kolonialismus umfasst – mit einer fesselnden persönlichen Geschichte. Gekauft werden kann das Buch ab dem 24. März bei den Verkäufer*innen der Straßenzeitung zebra. Das zweite Buch aus der Reihe ist bereits in Planung.

Die Buchvorstellung in Bozen ist Startdatum der Lesetour mit Asmaa Abdelfattah. Folgende Lesungen, vorwiegend in italienischer Sprache für Jugendliche und Erwachsene sind geplant:

24.3. – 15:30, VKE-SpielHaus, Mignone-Park, Bozen
31.3. – 11:20, Stadtbibliothek Sterzing
5.4. – VM, Fachbibliothek Eine Welt, Brixen
12.4. – 15:00, Sprachenmediathek Meran