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Veröffentlicht
am 20.03.2023
Quelle
oew/red

Aktionswochen “Stop Racism!”

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am 20.03.2023
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oew/red
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Morgen starten in Südtirol zum fünften Mal die Aktionswochen gegen Rassismus “Stop Racism!”.

Diverse Vereine und Organisationen organisieren vom 21. März bis zum 4. April Aktionen und Veranstaltungen, die für eine antirassistische Gesellschaft sensibilisieren. Auf der Webseite www.stopracism.it kann jede*r den Aktionskalender einsehen und sich zum Thema informieren. Vor allem das Podiumsgespräch mit den Antirassismus-Expertinnen Chantal Bamgbala und Melanie Kandlbauer sowie Kwanza Musi Dos Santos am 23. März legen die Organistor*innen allen Interessierten ans Herz. Es moderiert Fouzia Wamaitha Kinyanjui. Trägerin der Aktionswochen ist dieses Jahr die OEW-Organisation für Eine solidarische Welt. 

Der 21. März ist der internationale Tag gegen rassistische Diskriminierung. Alljährlich vernetzen sich auch in Südtirol Vereine und Organisationen und gestalten gemeinsam die Aktionswochen gegen Rassismus “Stop Racism!”. Das diesjährige Motto lautet dementsprechend “Fare-rete, Netz-werken, Net-working”, um darauf hinzuweisen, dass Bündnisarbeit wesentlich ist, um strukturelle Gewalt abzubauen.

Fünfzehn Organisationen und Gruppen beteiligen sich aktiv und laden mit ihren Initiativen zum Mit- und Umdenken ein: bei Seminaren, Ausstellungen, Konzerten, Filmabenden und Buchpräsentationen gegen Rassismus. Darunter findet sich das Jugendzentrum VKE Bozen, das Frauenmuseum Meran, die zebra. Straßenzeitung, HRI – Human Rights Initiatives, der Garten der Religionen Bozen, das Friedenszentrum Bozen, die Alexander Langer Stiftung, MAGARI, La strada – Der Weg, die Stadtbibliothek Bruneck, der Jugenddienst Lana‑Tisens, der Circolo Culturale ANPI Franca „Anita“ Turra Hans Egarter, die Gemeinde Bozen und der Club Alpbach Südtirol Alto Adige.

Die Initiativgruppe, die seit 2022 die Aktionswochen koordiniert, hat sich in den letzten Monaten intensiv mit Rassismus und den Folgen im lokalen und globalen Kontext auseinandergesetzt. Mit dabei ist dieses Jahr wieder Adrian Luncke, OEW-Mitarbeiter. Er erklärt: „Rassismus ist in unserer Gesellschaft immer noch wirksam und zugleich vielfach tabuisiert und normalisiert, auch auf institutioneller Ebene. Dabei ist antirassistische Verantwortung nicht nur eine Frage der Moral, sondern auch des Eigeninteresses.“ Rassismus betreffe die gesamte Gesellschaft negativ. Rassistische Diskriminierungen greift BPOC (Black and People of Color; übersetzt: Schwarze Menschen und Personen of Color) direkt an. Aber auch weiße Menschen erleben dadurch Folgeschäden, dass Rassismus die persönliche und emotionale Integrität aushebelt.

Ivo Passler, Mitarbeiter von Human Rights Initiatives, betont: „Deshalb stehe besonders ich als weiße Person in der Verantwortung, mich gegen Rassismus einzusetzen. Genauso wie alle anderen Personen, die bislang von Rassismus profitieren.” Rassismus nähre sich von sozialer Ausbeutung und führe zu Armut, Krieg und Umweltzerstörung. Nach wie vor manifestiert sich Rassismus in sozioökonomischer Ungleichheit in jedem Bereich unserer Gesellschaft. Rassismus gehe immer noch Hand in Hand mit der neokolonialen Ausbeutung von Völkern und ihren Ländern. 

Um Rassismus zu beenden, muss eine Gesellschaft ihn erkennen lernen und mit Zivilcourage daran arbeiten, eine gerechte Gesellschaft zu schaffen. Daran knüpft Samia Kaffouf, OEW-Mitarbeiterin, das Motto der diesjährigen Aktionswochen: “Es ist wichtig, sich aktiv und kollektiv gegen die diskriminierende Dynamik in unserer Gesellschaft zu engagieren, insbesondere auf institutioneller Ebene. Wir, die junge Generation, haben die Fähigkeiten und die Motivation, eine faire, gerechte und offene Gesellschaft aufzubauen und zu erhalten.“ 

Auch Abdelouahed El-Abchi, Experte für interkulturelle Jugendarbeit, unterstreicht: „Wir thematisieren in unserer Arbeit mit Jugendlichen oft das Thema Rassismus. Aber damit wir in unserer Gesellschaft eine dauerhafte Veränderung erreichen, müssen wir uns zusammenschließen und auf verschiedenen Ebenen zusammenarbeiten.“ 

Ein erster Schritt, um gegen Diskriminierungen aktiv zu werden, ist die Selbstreflexion. Deshalb hat die Initiativgruppe für den 23. März 2023 für Interessierte zwei Seminare organisiert: einen Workshop in italienischer Sprache mit der Antirassismus-Trainerin Kwanza Musi Dos Santos aus Rom und einen Workshop in deutscher Sprache mit den Expertinnen Chantal Bamgbala und Melanie Kandlbauer vom Verein D!SRUPT aus Wien. Am selben Abend tauschen sich die Antirassismus-Expertinnen unter der Moderation von Fouzia Wamaitha Kinyanjui in einem Podiumsgespräch miteinander aus. Die Diskussion findet in englischer und deutscher Sprache statt uns ist kostenfrei zugänglich. Sie beginnt um 20:30 Uhr und findet im Waaghaus Bozen statt. 

Auf der Plattform www.stopracism.it findet sich zudem eine Medienliste zur Antirassismus-Arbeit, mit Links zu Expert*innen, die in diesem Bereich arbeiten, mit Bücher- und Videoempfehlungen, als Wegweiser für alle, die sich auf den Weg der Sensibilisierung gegen Rassismus begeben und hierauf weitere Schritte machen wollen.  

Die Aktionswochen gegen Rassismus “Stop Racism!” richten einen klaren Appell an alle Menschen unserer Gesellschaft: einen Aufruf zur starken und aktiven Teilnahme an den Initiativen der Aktionswochen, die einen Ausgangspunkt markieren können für zivilcouragierten Einsatz gegen Rassismus auch im ganzen restlichen Jahr.   

Quelle: oew/red

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