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Seit rund vier Jahren führt die Landesberufskammer der Südtiroler Berg- und Skiführer, laut Beschluss und im Auftrag des Landes, das Sonderverzeichnis der Wanderleiter*in. „Wir decken damit ein breites Spektrum alpiner Kompetenzen ab“, erklärt der Präsident der Landesberufskammer, Kurt Walde, „vom Klettern und Führen im hochalpinen Gelände, das den Bergführern exklusiv überlassen bleibt, bis zur Führung und Begleitung auf Wanderungen, die die Wanderleiter*innen immer mehr übernehmen. Wir können dadurch absolute Profis und exklusive Botschafter Südtirols den touristischen Organisationen (siehe Unterkunftsbetriebe, Tourismusvereine, usw.) zur Begleitung derer Touristen anbieten“ unterstrich Walde.
Kurse, Ausbildung und Prüfungen, sind alles andere als Formalitäten. So umfasst die Ausbildung laut Landesbestimmung nicht weniger als 240 Kursstunden, in denen den angehenden Wanderleiter*innen eine breite Palette von Themen nähergebracht wird. „Damit begleitete Wanderungen für die Teilnehmer zum Erlebnis werden, müssen die Wanderleiter*innen den Gästen Natur und Kultur näherbringen und auch besondere Themenwanderungen anbieten können, etwa zu Sagen, zur Geologie, zur Geschichte oder auch zur heimischen Landwirtschaft“, erklärt Patrick Stuflesser, Vertreter der Wanderleiter*innen Südtirols in der Berufskammer und Präsident der Prüfungskommission. Zudem werde dem Bereich des Notfallmanagements ein besonderes Augenmerk geschenkt: „Neben dem Erlebnis geht es schließlich auch um ein Höchstmaß an Sicherheit in allen Situationen“, so Stuflesser.
Die thematische Breite der Ausbildung spiegelt sich auch in der Zusammensetzung der Prüfungskommissionen wider. „Der Kommission gehört neben mehreren erfahrenen Bergführern auch ein Notarzt/ärztin, Sanitäter, Fachexperten wie z.B. Biologen, Geologen sowie geprüfte und langjährige Wanderleiter*innen an. Das Fachwissen wird vorab über eine theoretische Prüfung festgestellt, an den Folgetagen mussten die Kandidaten bei Wanderungen in Kleingruppen ihr praktisches Können und ihr Wissen in Sachen Flora, Fauna und Geologie, aber auch das umsichtige Führen sowie das richtige Verhalten in Notfällen unter Beweis stellen“ erklärt Ausschussmitglied Bernhard Mock der für den Bereich Ausbildung und Prüfungen in der Berufskammer zuständig ist. Letztendlich haben von allen Teilnehmern 26 Kandidatinnen und Kandidaten die Prüfung erfolgreich absolviert und können nun in das Sonderverzeichnis der Wanderleiter*innen eingetragen werden.
Abkommen mit Naturparke Südtirol und Outdoorspezialist Salewa
Das Amt für Natur hat in Absprache mit den Naturparkhausverantwortlichen entschieden, die Naturerlebniswanderungen 2022 neu auszurichten. Es geht dabei um die Umsetzung von 80 Wanderungen in den sieben Naturparks Südtirols: Naturpark Schlern-Rosengarten, Naturpark Texelgruppe, Naturpark Puez-Geisler, Naturpark Fanes-Sennes-Prags, Naturpark Trudner Horn, Naturpark Drei Zinnen, Naturpark Rieserferner-Ahrn.
„Es hat uns sehr gefreut, als das Amt für Naturparke auf uns zugekommen ist und uns als Wunschpartner für dieses Projekt kontaktiert hat. Die Tatsache, dass ab sofort diese Wanderungen nur mehr von geprüften Wanderleiter*innen, die im Sonderverzeichnis eingetragen sind und einen engen Bezug zu den Naturparken haben, ist ein klares Zeichen, dass diese Eintragung immer mehr an Wichtigkeit gewinnt und vor allem für Professionalität, Erfahrung und Zuverlässigkeit bürgt“ unterstreicht Walde.
In den letzten Wochen gab es ein weiteres Highlight. Vor kurzem haben der Präsident der Berufskammer der Berg- und Skiführer Südtirols Kurt Walde und der Marketingleiter des bekannten Outdoorspezialisten Salewa in der Person von Thomas Aichner, die langjährige Partnerschaft zwischen den beiden “Bergsport-Spezialisten” erneuert. „Ziel der Zusammenarbeit ist die gegenseitige Stärkung der Partner und ein aktiver Austausch von Knowhow und Erfahrungswerten. Salewa stattet sowohl die Bergführer als auch erstmalig die Wanderleiter*innen mit hochwertiger Ausrüstung für ihre tägliche Arbeit in den Bergen aus. Diese wiederum geben den Marken-Verantwortlichen wertvolle Inputs und Verbesserungsvorschläge für die laufende Weiterentwicklung der Produkte“, erklärt Aichner.
Beide Partner sind weltweit tätig und gleichzeitig eng mit ihrer Heimat verbunden. Und beide Partner sind daran interessiert, Südtirol und die Dolomiten als Region mit höchster alpiner Kompetenz zu positionieren, die auf eine fast zweihundertjährige Bergsteigergeschichte aufbaut und sich permanent weiterentwickelt. „Der Südtiroler Bergführer*In oder Wanderleiter*in kümmert sich nicht nur um Themen wie Tourenplanung und Sicherheit für seinen Gast, sondern er führt diesen auch in die Tradition und die Besonderheiten unseres Landes ein. Dies ist ein wichtiger Mehrwert, der von unseren Gästen sehr geschätzt wird“, so Bergführerpräsident Kurt Walde. „Wir sind stolz darauf, Partner der Profis am Berg, bzw. der Bergführer*innen und Wanderleiter*innen Südtirols sein zu dürfen, weil wir dieselben Ansprüche an die Qualität unserer Produkte stellen, wie sie die Bergführer/Wanderleiter*innen an ihre Tätigkeit stellen,“ ergänzt dem Thomas Aichner.
Mit Blick auf die Zukunft steht sowohl für Salewa als auch für die Bergführer*innen und Wandereiter*innen das Thema Nachhaltigkeit im Mittelpunkt. Es geht darum, durch aktive Maßnahmen, Verantwortung für das zu übernehmen, dass die Leidenschaft und die wirtschaftliche Grundlage für beide Partner darstellt. Konkret geht es um den Erhalt der alpinen Landschaft, deren sanfte Nutzung und die auch um den Respekt bestimmter Grenzen. Sowohl die Bergführer und Wanderleiter*innen als auch Salewa greifen dieses Thema zudem aktiv in ihrer Kommunikation auf, um ihre Gäste/Kunden für einen nachhaltigen alpinen Tourismus zu sensibilisieren. Nur so kann das Erlebnis Berg auch für kommende Generationen gesichert werden.
„Diese Partnerschaft ist für die Wanderleiter*innen Südtirols, die im Sonderverzeichnis der Berufskammer eingetragen sind, ein Meilenstein in der Geschichte dieser relativ jungen Berufskategorie. Die Tatsache, dass einer der wichtigsten Outdoor-Spezialisten der Welt uns mit ins Boot geholt hat, ist ein wichtiges Zeichen für uns, was uns sehr ehrt. Gleichzeitig bedeutet dies aber auch große Verantwortung“, unterstreicht abschließend Patrick Stuflesser, Vertreter der Wanderleiter*in Südtirols in der Berufskammer.
Quelle: Landesberufskammer der Südtiroler Berg- und Skiführer/redSupport BARFUSS!
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