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Petra Schwienbacher
Veröffentlicht
am 08.02.2014
MeinungDer neue Bart-Trend

Eine haarige Angelegenheit

Veröffentlicht
am 08.02.2014
There's a name for people without beards ... women. Bart ist der Inbegriff der Männlichkeit. Aber bringt der Gesichtsschmuck auch Vorteile?
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Bartträger Benni und seine Verlobte Lisa.

Schon Jesus hatte einen. Andreas Hofer und Reinhold Messner auch. Einstein trug ihn oberhalb der Lippe, Lincoln überall, nur nicht dort, und in letzter Zeit stiegen auch Clooney, Pitt und Co. auf den Bartträger-Zug auf. Er macht aus Milchbubis richtige Männer, das steht außer Frage, und auch die Men's Health sagt aktuell: Bartfrisuren sind im Trend.

Von Schnurrbart bis Henriquatre

Heutzutage soll man als Frau am besten gewaxt oder glattrasiert, jedenfalls haarfrei sein. Beine, Achseln, Bikinizone, Damenbart. Auch zu immer mehr Männern dringt der kahle Trend vor. Zumindest kopfabwärts. Im Gesicht stehen sie immer mehr zur Natur, ganz nach dem Motto: Je mehr Behaarung, desto besser. Ja, Bart ist sexy, das beweisen Umfragen immer wieder und wir Frauen, zumindest viele von uns, stehen drauf.
Varianten für eine gepflegte Bartform gibt es viele. Es gibt den Dreitagebart, den Schnurrbart, Kinnbart, Kotelettenbart und Ziegenbart. Die sind allseits bekannt, aber viele Styles sieht man selten bis gar nicht. Oder wer kennt den Anchor, Chin Puff, Fu Manchu oder Henriquatre? Die Mutigeren lassen ihn einfach wild drauflos wuchern. Trotz Umfragen mag nicht jede oder jeder Bart. Der beliebteste für die Frauenwelt ist wohl unumstritten der berühmte Dreitagebart. Das wussten schon Die Ärzte. Aber Frau findet überall das Haar in der Suppe: Zu wenig Bart wirkt nicht männlich genug, ein kurzer Bart kratzt und zu viel Bart ist dann eben schon wieder zu viel, sieht ungepflegt aus und stört beim Küssen. Die Liste der Anti-Bartliebhaber ist lang.
Doch Bartträger verteidigen ihr Gesichtsfell vehement. Er schützt schließlich vor Kälte, vor Wind und zu guter Letzt sogar vor Unsicherheit. Das findet auch der Poetry-Slammer Patrick Salmen, der mit dem Auftritt „Rostrot, kupferbraun, fast bronze“ seinem Bart auf lustige Weise Gehör verschafft.

Wahre Männerliebe

Auch die Liste der barttragenden Männermodels wird in den letzten Jahren immer länger, denn Verwegenheit und Männlichkeit sind in. Man sehe sich nur mal den tätowierten, Vollbart-tragenden Briten Ricki Hall an. Er wurde erst mit Bart richtig bekannt.
Hierzulande sind ebenfalls immer mehr Behaarte zu sehen. Ich habe mich auf die Suche nach einem bekennenden Bartträger gemacht und musste nicht lange Ausschau halten. Schließlich tragen auch die meisten meiner Freunde Haare im Gesicht. Und die, die den Bart nicht wachsen lassen, begründen es mit der Aussage, er würde nicht schön genug wachsen. Also behaupte ich an dieser Stelle mal, dass es stimmt, dass sich der Bart immer größerer Beliebtheit erfreut.
Auch Benni Gamper findet den Trend gut. Seit einem Jahr lässt der selbstständige Monteur seine Barthaare sprießen. Die Entscheidung dafür fiel ihm leicht. Schon immer war er begeisterter Bartträger. Jetzt darf es Vollbart sein, weil er ihn einfach schön findet und „weil er meine Männlichkeit betont“, sagt der 25-Jährige lachend. Reaktionen auf seinen plötzlichen Bartwuchs seien unterschiedlich, meistens aber positiv, so der gebürtige Ultner. Ob sein Bart auch der Frauenwelt gefällt, kann er nicht genau sagen. Seine Verlobte Lisa hat sich mittlerweile mit dem Ding in Bennis Gesicht abgefunden, auch wenn sie sich anfangs schwer getan habe, ihn zu akzeptieren. „Inzwischen liebt sie ihn, wie ich ihn liebe“, so der in Marling wohnhafte Bartträger, der seinen Mund zu einem Grinsen breitzieht.

Positive Behaarung

Mann sollte hinsichtlich der Bartwahl sein eigenes Ding durchziehen. Fakt ist, immer mehr Frauen wollen „echte Männer“ mit Bart. Welchem Herrn der Schöpfung dies noch nicht Grund genug ist, liefern wissenschaftliche Studien weitere Vorteile. Die Universität von Boston hat nachgerechnet: Ein Mann verbringt durchschnittlich 139 Tage seines Lebens mit Rasieren. In einer weiteren Studie einer Universität von Wales bewerteten die Teilnehmerinnen Männer mit Bart als attraktiver, maskuliner und gesünder. Außerdem schützt ein Bart im Sommer vor Sonneneinstrahlung und im Winter vor Kälte und Wind. Aber nicht nur das. Auch Allergene können durch einen Bart blockiert werden. Das dürften wohl genug Argumente sein, einfach mal den Rasierer wegzulegen. Also Männer, einfach wachsen lassen, man muss ja nicht gleich wie ein ZZ Top aussehen!

Berühmt für ihren unglaublichen Bart: die US-amerikanische Bluesrock-Band ZZ Top

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