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Magdalena Jöchler
Veröffentlicht
am 23.09.2013
Leute

Wahlrap vom Ritten

Veröffentlicht
am 23.09.2013
Die Hip-Hop-Formation „Homies 4 Life“ hat einen Vorschlag für unentschlossene Wähler: „Wählt mi!“ BARFUSS im Gespräch mit dem Sänger, Manuel Profunser.
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Seit acht Jahren rappen die vier Rittner Gesta (Cristoph Prugger), Destroya (Peter Schweigkofler), Dj Dave (David Fraccaro) und MP (Manuel Profunser) gemeinsam. Seit Sonntag kursiert im Internet das neueste Werk ihrer Band Homies 4 Life. Sänger Manuel Profunser erzählt, warum er dieses Lied geschrieben hat und was er sich von der Politik wünscht.

Möchtest du in die Politik gehen?
Eigentlich nicht. Ich habe lange überlegt, wen ich wählen soll. Ich war mir einfach nicht sicher, es gibt nicht so viele Parteien, die ich wirklich wählen würde. Ich habe mir gedacht, anderen geht es vielleicht genauso und deshalb können sie auch mich wählen.

Wie würde deine Partei heißen?
Ich weiß nicht, vielleicht die Südtiroler Rap Partei.

Aber jetzt weißt du, wen du wählst?
Ja. Ich habe es eigentlich schon gewusst, bevor ich das Lied geschrieben habe. Ich habe mir angeschaut, mit welchen Parteien ich überhaupt etwas anfangen kann. Da ist nicht wirklich viel übrig geblieben und ich habe mir gedacht, dass es anderen wahrscheinlich genauso geht. Dann habe ich einfach angefangen zu schreiben.

Was hat dir bei den Parteien gefehlt?
Mir kommt vor, dass bei Wahlen immer dasselbe zur Auswahl steht und unabhängig was man wählt, sich nichts wirklich ändert. Nach links hat man nicht viele Möglichkeiten. Viele wollen die Grünen nicht wählen, weil sie zu öko sind. Was soll man dann wählen, wenn man nicht rechts wählen möchte?

Es gäbe die ganzen neuen Parteien.
Ich weiß es nicht. Jetzt weiß ich ja schon was ich wähle, jetzt entscheide ich mich auch nicht mehr um.

Fehlt konkret etwas, das junge Leute anspricht?
Das auf jeden Fall. Heuer das erste Mal nicht. Den Tobe (Anm.d.Red., Tobias Planer von den Grünen) kenne ich schon länger und von dem bin ich ziemlich begeistert. Er steht für ziemlich viel, das uns auch helfen würde. Er setzt sich zum Beispiel sehr dafür ein, dass in Bozen endlich wieder mehr Konzerte veranstaltet werden und die Jugendzentren ein bisschen länger offen haben dürfen. Er tut eben viel für die Musikszene. Das hat mir ziemlich getaugt, dass er fix dabei ist.

Würdest du dich als politikverdrossen bezeichnen?
Nicht wirklich. Früher, als ich angefangen habe, Musik zu machen, vielleicht schon. Da habe ich mir gedacht, das ist alles Scheiße. Inzwischen weiß ich, dass es wichtig ist, sich für etwas einzusetzen und dass man dann auch wirklich was verändern kann.

Könntest du dir vorstellen, ein Lied für einen Politiker zu rappen?
Nein, nie. Angebote habe ich schon bekommen. Aber auch wenn es jemand ist, den ich kenne und den ich unterstützen würde, tät ich's doch nicht. Da steckt man sich gleich in eine Schublade.

Wie ist die Hip-Hop-Szene in Südtirol?
Die ist eigentlich ziemlich klein. Dabei stört mich, dass italienischer und deutscher Hip-Hop extrem getrennt ist. Da kommt man fast nicht zusammen. Wir hatten schon ein paar Konzerte mit Italienern, mit „Nido Sound“ zum Beispiel. Mit anderen deutschen Gruppen haben sie kaum was gemacht. Bei diesen Konzerten waren wirklich nur Italiener, alles Junge wie wir, aber die sind abgegangen, als ob sie jedes Wort von uns verstehen würden. Das hat mich ziemlich beeindruckt. Die italienische Bands haben nur deshalb was mit uns gemacht, weil ich sie kenne. Sonst ist die Szene ethnisch getrennt. Das finde ich sehr schade.

Haben sie wirklich nichts verstanden?
Die meisten nicht. Ich habe danach mit vielen geredet, die haben mir gesagt, dass ihnen die Musik gefallen hat und deshalb mitgemacht haben. Das war echt super. Da sieht man: Es würde funktionieren, aber es kommt zu selten vor. Das gilt für andere Bereiche auch: Es wird einfach zu wenig aufeinander zugegangen, das stört mich.

Du studierst ja in Wien. Könntest du dir vorstellen wieder nach Südtirol zurückzugehen?
Ja, sicher. Aber nicht bald. Ich werde mal fertig studieren und danach noch ein paar Jahre in Wien bleiben. Aber ich gehe sicher irgendwann wieder zurück.

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