Ich appelliere an die Südtiroler Wähler, beim Referendum zum Bozner Flughafen mit „Ja“ abzustimmen. Ich bin gerade beruflich in New York und weiß: Der Flughafen ist nicht nur dazu da, Urlauber aus dem Ausland nach Südtirol zu bringen. Er ermöglicht es vor allem auch den Südtiroler Bürgern, in akzeptabler Zeit ins Ausland zu reisen – sei es, um Urlaub zu machen, sei es für Geschäftsreisen.

Es sind einige 10.000 Menschen, die monatlich per Flugzeug zu Geschäftsterminen ins Ausland fliegen. Die Rede ist hier nicht nur von Österreich oder Deutschland, sondern auch von den USA, Australien oder Asien. Denn nicht nur der Tourismus ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Südtirol. Das Land hat darüber hinaus auch eine sehr gut funktionierende Exportindustrie.

Mindestens zwei Stunden brauchen die Südtiroler zu den Flughäfen von Verona oder Innsbruck. Drei bis vier Stunden sind es, wenn man von den größeren Flughäfen in Mailand oder München abfliegt. Damit relativiert sich auch das Thema der Umweltbelastung: Wenn mehrere 10.000 Südtiroler auch nur alle zwei Monate per Auto zu einem Flughafen außerhalb des Landes fahren, so ist die Belastung wesentlich höher als durch die wenigen Flüge, die täglich von Bozen abfliegen.

Darüber hinaus belaufen sich die Kosten für die Anreise zum Flughafen mit dem Auto und jene für den Parkplatz auf eine Höhe zwischen über 100 Euro (im Fall von Verona oder Innsbruck) bis 200 Euro (im Fall von München oder Mailand). Zum Argument, der Flughafen sei nur für wenige Privilegierte: Zu diesen Privilegierten gehört die gesamte Südtiroler Bevölkerung. Höhere Flugkosten für Flüge ab Bozen wären schon allein durch die Ersparnis an Zeit und Geld kompensiert, die man ansonsten für den Weg zu den umliegenden Flughäfen bräuchte. Es geht hier also um einen Service für die Südtiroler Bürger – ein Service, zu dem auch das bestehende Angebot an Bussen oder Zügen gehört.

Kommentar von Eric Mader