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Veröffentlicht
am 24.11.2014
PRLeuteBuch-Tipp

Pinky and the Brain

Veröffentlicht
am 24.11.2014
Jeden Abend versuchen Pinky und der Brain, die Weltherrschaft an sich zu reißen. So ungefähr dürfte auch das Grundkonzept des SEL-Gespannes „Laimer und Rainer“ gelautet haben. Und sie hätten es ja fast geschafft, das mit der Weltherrschaft – aber nur fast.
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Vor 49 Jahren wurde in München ein kleiner Bub namens Michael Josef Laimer geboren, der mit 29 Jahren als bis dahin jüngster Politiker in den Südtiroler Landestag gewählt wird.

Bis hierhin klingt das nach einer Erfolgsgeschichte, aber man ahnt ja nicht wirklich, was dahinter steckt. Nämlich „ein Familienclan, der wirtschaftlichen Ehrgeiz, politisches Engagement und gesellschaftlichen Einfluss geschickt zu verbinden weiß“, so nennt es Christoph Franceschini im Aufdecker-Buch „SELfservice“. Und er scheint Recht zu haben: Laimers Mutter ist eine Gamper aus dem Ultental. Eine Familie, die seit Jahrzehnten in der SVP mitmischt, unter anderem mit Hugo Gamper, ehemaliger Parlamentarier. Und so kommt es nicht sehr überraschend, als Michl Laimer nach dem Jura-Studium in die Fußstapfen seines Onkels Hugo und zahlreicher anderer Familienmitglieder tritt.

Die Suche nach einem persönlichen Referenten bringt Landesrat Laimer dann zu Maximilian Rainer, seines Zeichens Bruder von Martina, Journalistin bei Athesia, und Schwager von Elmar Pichler-Rolle, Chefredakteur der Zett. Kontakte zur Presse waren und sind immer überlebensnotwendig für so manche Politiker.

Rainer, geboren 1961, studierte Kulturtechnik und Wasserwirtschaft an der Universität für Bodenkultur in Wien. Nach dem Abschluss als Diplomingenieur wird er 1994 persönlicher Referent von Michl Laimer und wenig später Ressortdirektor. Dadurch entsteht ein Team, in dem jedes Mitglied seine eigenständige Rolle ausübt: einer wird zu Pinky und der andere wird zu Brain. So geschieht es, dass Laimer nach außen hin die Politiker-Figur bleibt und Rainer im Hintergrund die Zügel in die Hand nimmt. Er erkennt sofort das Potenzial der damals noch uninteressanten Landesabteilung für Wasser und Energie und ist sich bewusst, dass die bevorstehenden Veränderungen im Strom- und Gassektor auch zum Vorteil genutzt werden können. Und so nutzt er sie zu seinem eigenen.

„Denkst du dasselbe, was ich denke, Pinky?“ – „Ich glaub schon, Brain! Aber wenn man selbst in die Grube fällt, die man gegraben hat, warum gräbt man sie dann?“

Mehr Hintergründe zum SEL-Skandal und zum Laimer-Rainer-Gespann findet ihr im Buch „SELfservice. Ein Südtiroler Skandal“ von Christoph Franceschini, erschienen bei Edition Raetia.
Auch als E-Book erhältlich!

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