Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus
Wenn man durch seine Beiträge auf Instagram scrollt, wird schnell klar, dass Jakob Weger kein gewöhnlicher Sportler ist – nein, er ist Grenzgänger, Freigeist und Naturmensch.
Seine Geschichte begann im Wasser: Mit gerade einmal 20 Jahren wurde Jakob 2018 U23-Weltmeister im Kanuslalom – eine Karriere mit Aussicht auf olympisches Gold lag vor ihm. Doch mit dem Titel kommt auch die Erkenntnis: Äußerer Erfolg bedeutet nicht zwangsläufig innere Erfüllung. Also zieht er die Reißleine: Jakob verlässt den Leistungssport und entscheidet sich für etwas, das ihn wirklich ruft: Freiheit. Abenteuer. Und das Unplanbare. Er tauscht das Wildwasser gegen Schnee, Fels und frische Bergluft.
Beim Fliegen spüre ich ein Gefühl von Freiheit.
Heute ist er Freeride-Snowboarder, Paraglider und Content Creator – ein Athlet der neuen Generation, der sportliche Höchstleistung mit kreativer Medienarbeit verbindet. Besonders das Paragliden gibt Jakob eine neue Dimension der Freiheit: Während andere den Berg mühsam hinabsteigen, schwebt er lautlos davon – getragen vom Wind, gesteuert mit Fingerspitzengefühl. Für ihn ist es nicht nur ein Sport, sondern Meditation in Bewegung. „Beim Fliegen spüre ich ein Gefühl von Freiheit, das ich bei keiner anderen Sportart so erlebe“, sagt er.
Bekannt wurde er durch seine spektakulären Abfahrten mit dem Snowboard in den Dolomiten, bei denen er oft bis zu 12 Stunden aufsteigt, bevor er sich mit bis zu 100 km/h in steile Couloirs stürzt. Seine Followerschaft begleitet ihn dabei nicht nur auf eine Reise durch Schnee und Fels, sondern auch aus der eigenen Komfortzone heraus.
Eines seiner herausragendsten Abenteuer war die Befahrung der Südwestflanke des Kleinen Ifinger – ein Meilenstein im alpinen Snowboarding. Als erster Snowboarder überhaupt meisterte er diese extrem steile, 55° geneigte Linie, gemeinsam mit seinem Bruder Matthias Weger, der die Abfahrt auf Skiern wagte. Die Route, die einst von Heini Holzer als „seine schwierigste Steilwandabfahrt“ bezeichnet wurde, zählt heute zu den technisch anspruchsvollsten in den Alpen.
Trotzdem betont Jakob immer wieder, dass es zu den schwierigsten und zugleich wichtigsten Fähigkeiten eines Extremsportlers gehört, im entscheidenden Moment umkehren zu können. „Mein Ziel ist nicht, eine Linie um jeden Preis zu fahren und dabei mein Leben zu riskieren“, erklärt der junge Schenner. „Ich suche gezielt Routen, bei denen ich eine technisch anspruchsvolle Abfahrt mit maximaler Kontrolle meistern kann.“
Du kannst nicht bluffen, wenn du auf 3.000 Metern vor einem Drop-in stehst.
Trotz aller Intensität ist Jakob keiner, der den Rausch sucht. Im Gegenteil: Er betont stets die Bedeutung von Achtsamkeit, Eigenverantwortung und mentaler Stärke. Wenn er auf einem schmalen Grat steht – über ihm nur Himmel, unter ihm ein senkrechtes Couloir – entscheidet nicht Technik über den nächsten Schritt, sondern die Klarheit im Kopf.
„Du kannst nicht bluffen, wenn du auf 3.000 Metern vor einem Drop-in stehst“, sagt Jakob. „Du musst ehrlich mit dir sein. Spüren, ob du bereit bist. Und auch Nein sagen können.“ Diese Form der Selbstwahrnehmung ist sein wichtigstes Werkzeug – noch vor Helm, Steigeisen oder Snowboard. Und das spürt man in seinen Videos: Seine Entscheidungen wirken nie leichtsinnig oder impulsiv, sondern ruhig, fokussiert, bewusst. Immer wieder hört man ihn sich selbst Mut zusprechen: „You got this.“ – „Let’s go.“ Denn es geht Jakob nicht um Adrenalin. Es geht ihm um Präsenz. Um Respekt vor der Natur. Um das Vertrauen in sich selbst – in den Körper, in den Moment, in die eigenen Grenzen.
Seine Botschaft: „Fast alles ist möglich, wenn du die richtige Motivation findest.“ Seine Abenteuer sind keine Flucht vor dem Alltag, sondern eine bewusste Entscheidung für ein Leben im Einklang mit den Elementen.
Support BARFUSS!
Werde Unterstützer:in und fördere unabhängigen Journalismus:
https://www.barfuss.it/support