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Am 12. Juni ist es soweit. Die Südtiroler Landesregierung ruft zum Referendum über die Zukunft des Bozner Flughafens auf und die Geister unserer schönen Alpenprovinz scheinen sich zu scheiden. Ich kreuze am Sonntag „NEIN“ an. Hier ein Appell an die Südtiroler Wähler*innen:
Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der Konsum Geld schafft und mehr weniger ist. Wir leben in einer Turbokonsumgesellschaft, in der alles stets erneuert wird und wir Ressourcen in einem Überfluss extrahieren, sie anschließend exportieren, um dann den Überschuss zu eliminieren. Wir leben in einer Konsum- und Wegwerfgesellschaft, in der Tonnen an Lebensmitteln zerstört werden, um den Marktpreis hoch zu halten; während jede neunte Person weltweit an Hunger leidet.
„Wir reden ständig nur vom Wachstum und wollen mehr als das Viele, das wir schon besitzen, und dabei konsumieren wir die Naturreserven von eineinhalb Planeten, wobei wir doch nur einen zur Verfügung haben.”
Wir leben in einer Welt der Klassenunterschiede, in der die Reichen immer mehr kriegen und Politik im Sinne der Elite gestaltet wird. Wir leben in einer vom Kapital getriebenen Wirtschaft, in der das Wohlergehen der Umwelt an letzter Stelle steht, obwohl die verheerenden Auswirkungen des Klimawandels schon jetzt viele Teile der Welt erschüttern. Wir reden ständig nur vom Wachstum und wollen mehr als das Viele, das wir schon besitzen, und dabei konsumieren wir die Naturreserven von eineinhalb Planeten, wobei wir doch nur einen zur Verfügung haben. Südtirol hat schon so viel und will immer noch mehr. Ich glaube, wir haben genug. Wir sollten versuchen, unser kleines Stück Naturparadies zu pflegen und unsere Berglandschaft zu schützen, anstatt sie mit touristisierten Wandergebieten und Seilbahnen zu übersäen.
Der Flughafen würde ausgebaut zum Nutzen weniger und auf Kosten vieler, und das in einer Zeit, in der die Not der Welt an die Pforten Europas klopft. Wir diskutieren über Möglichkeiten, unser vorhandenes Vermögen zu vermehren, obwohl wir bereits jetzt das goldene Los gezogen haben. Vielleicht sollten wir anstatt stets zu wachsen auch einmal einen Schritt zuruck tun und uns darauf besinnen, was die wahren Schätze unserer Provinz sind. Der Flughafen gehört eindeutig nicht dazu.
Kommentar von Mara Stirner
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