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Anna Recla
Veröffentlicht
am 11.08.2025
LeuteMenschen, die uns bewegen

Killed by the woke mind-virus: Vivian Wilson

Veröffentlicht
am 11.08.2025
Als Elon Musk 2024 öffentlich erklärte, seine Tochter sei „tot“, meldete sich Vivian Wilson selbst zu Wort – und wurde über Nacht zur trans-aktivistischen Netzstimme mit Hunderttausenden Followern. Jetzt baut sie sich eine eigene Karriere auf.
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Sein Kind sei tot, „killed by the woke mind-virus“. Das verkündete Tech-Milliardär Elon Musk 2024 in einem Interview für „Daily Wire“ mit dem kanadischen Psychologen und politischen Kommentator Jordan Peterson. Kurz darauf meldete sich eben jenes „tote“ Kind auf Threads zu Wort: „Ich sehe ziemlich gut aus für eine tote B***“. Damit katapultierte sich Vivian Wilson in die Öffentlichkeit – und wird sie wohl so schnell nicht mehr verlassen.

Wer ist Vivian Wilson?
Vivian Jenna Wilson wurde 2004 in Los Angeles geboren. Sie ist eines der sechs Kinder von Elon Musk und der Fantasy-Autorin Justine Wilson.

Laut Wilson wurden sie und ihr Zwillingsbruder durch eine geschlechtsselektive In-Vitro-Fertilisation gezeugt, um sicherzugehen, dass beide Babys männlich seien. Dem macht Vivian einen Strich durch die Rechnung: Als Xavier geboren, outete sie sich 2020 nämlich als Transfrau.

„Mir kommt nicht vor, dass die Leute verstehen, dass Trans-Sein keine Entscheidung ist.“

Elon Musk hat bislang 14 Kinder von vier Frauen. Seine Obsession mit Vaterschaft ist öffentlich bekannt. Wie viele in konservativen bis rechten Kreisen ist auch er überzeugt, dass die sinkenden Geburtenraten eine ernstzunehmende Gefahr für die westliche Welt sind, und scheint das Problem selbst in die Hand nehmen zu wollen. 

Eine Frau mit sehr viel Meinung
Vivian Wilson ist seit ihrem öffentlichen Auftritt eine laute Stimme im Netz. Unermüdlich kritisiert sie die Trump-Regierung, trans-feindliche Gesetze und, ab und zu, ihren Vater. Über 700.000 Menschen folgen ihr auf Instagram, eine beeindruckende Zahl, schließlich ist sie erst seit November 2024 aktiv. 

Eines zieht sich durch all ihre öffentlichen Auftritte hindurch: Wilson positioniert sich ganz klar für die Rechte von Transpersonen: „Mir kommt nicht vor, dass die Leute verstehen, dass Trans-Sein keine Entscheidung ist.“

Schwieriges Vater-Tochter-Verhältnis
Elon Musk ist wohl einer dieser Leute. Selbst bevor seine Tochter sich das erste Mal zu Wort meldete, stellte er sie mehrmals in der Öffentlichkeit bloß. Bereits in der 2023 erschienenen Musk-Biografie stellt der Autor Walter Isaacson den Milliardär als fürsorglichen Vater dar, und Wilson als wütendes, rebellisches, von antikapitalistischen Ideologien verblendetes Kind.

Vivian Wilson selbst hat schon lange keinen Kontakt mehr zu ihrem Vater, sie ist seit ihrem Coming Out 2020 finanziell unabhängig von ihm. 2022 legte sie den Nachnamen Muskab und nahm den Mädchennamen ihrer Mutter an.

Wilson blieb lange privat, studierte in Tokyo, meldete sich nicht zu Wort. Doch nach dem Interview mit Peterson, entschied sie sich bewusst dazu, an die Öffentlichkeit zu gehen. Musks Aussage, sein Sohn sei tot, war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Es sei bislang der kathartischste Moment in ihrem Leben gewesen. 

„Ich hatte all diese angestaute Energie, ich wollte so lange schon darüber sprechen, nachdem ich in einem Buch bloßgestellt worden bin.“

„Ich hatte all diese angestaute Energie, ich wollte so lange schon darüber sprechen, nachdem ich in einem Buch bloßgestellt worden bin“, sagte sie.

Das Internet begrüßte Vivian Wilson lautstark, sie ist nun gern gesehener Gast bei US-amerikanischen Streamern und Kommentatoren wie Hasan Piker oder Matt Bernstein; im März 2025 war sie auf dem Cover der Teen Vogue zu sehen. Ursprünglich wollte Wilson ja Übersetzerin werden, jetzt hat sie eine Modelkarriere begonnen und ist auch schon als Dragkünstlerin bei einem Charity-Event in LA aufgetreten. Gespendet wurde an Rechtshilfe für Immigrant:innen, die unter Trumps rigider Abschiebepolitik leiden.

Laut Elon Musk ist sein Kind vom Marxismus korrumpiert worden. Dabei war es gerade der Reichtum des Tech-Milliardären, der Wilson zum ersten Mal politisierte. Mit so viel Geld in einer Stadt wie LA aufzuwachsen, die bekannt ist für ihre hohen Obdachlosenzahlen, ließ Wilson sich fragen, wie diese Unterschiede zwischen arm und reich fair sein können.

„Es gibt keine Welt, in der einige Menschen mehrere Privatflugzeuge, Privatinseln, Privat-was-auch-immer besitzen sollten, während andere auf der Straße schlafen.“

Von den progressiven Teilen des Internets wird sie dafür gefeiert, von den konservativen gehasst. Vivian Wilson lässt sich davon aber nicht beirren. Mit Elon Musk will sie nichts mehr zu tun haben, er sei ein „man-child“. Als er sie ungefragt in die Öffentlichkeit zerrte, rechnete wohl niemand damit, dass Wilson sich daraus eine Karriere machen könnte.

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