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Veröffentlicht
am 10.08.2015
PRLeuteWorldSkills Berufsweltmeisterschaft

„Ich bin voll motiviert“

Veröffentlicht
am 10.08.2015
In Brasilien wird David Rottensteiner ein Holzhaus fertigen. Das ist die Aufgabe, die den Zimmerer bei der Berufsweltmeisterschaft der praktischen Berufe erwartet.
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David Rottensteiner, 22 Jahre alt, blaues T-Shirt und staubige Arbeiterhose, steht in der Werkstatt der Firma Lobis in Unterinn am Ritten. Es ist laut, Sägen kreischen und Maschinen rattern. Mehrere Mitarbeiter arbeiten an unterschiedlichem Holz, feines Sägemehl tanzt durch die Luft. Vor dem Lärm schützt sich der Rittner mit einem dicken Gehörschutz. So kann er trotzdem konzentriert arbeiten.

Vor ihm liegen zwei dicke, helle Holzbalken und ein großes Blatt Papier, worauf der Plan einer Holzhütte abgebildet ist. „Ich bin gerade dabei, das Vordach für die Hütte zu machen“, sagt David Rottensteiner und blickt kurz auf, um sich dann gleich wieder auf das Holz zu konzentrieren. Er misst, zeichnet an und schneidet mit der Handkreissäge eine Nut in den ersten Balken, eine winkelige Vertiefung. Die Arbeit geht im leicht von der Hand, er ist geübt in dem, was er tut. Kein Wunder also, dass er bei der Landesmeisterschaft der Berufe den ersten Platz geholt hat.

Bald darf er gemeinsam mit über 1.200 Teilnehmer aus 59 Nationen – darunter insgesamt 19 Südtiroler – zur Berufsweltmeisterschaft nach Brasilien fliegen. Vom 11. bis 16. August messen sich hier die besten Junghandwerker in ihren jeweiligen Berufen.

Mit einem Holzhaus zur Medaille

„Ich bin voll motiviert und erhoffe mir bei den WorldSkills eine Medaille oder zumindest ein Auszeichnungsdiplom“, sagt David Rottensteiner, der in seiner Freizeit als Bassist die Musikkapelle und die Jungböhmische unterstützt. Damit der Traum von der Medaille wahr wird, steht für den Zimmerergesellen zurzeit ein straffes Training an. Mit seinem ehemaligen Berufsschullehrer bereitet er sich in Bruneck auf die Berufsweltmeisterschaft vor. Die Übungseinheiten sind speziell auf die WorldSkills abgestimmt. Alle Zimmerer bekommen in Brasilien die Aufgabe, ein kleines Holzhaus zu fertigen.

„Wir müssen beim Training anzeichnen, schneiden, stemmen … Alles genau so, wie es drüben dann auch verlangt wird“, erklärt David Rottensteiner, bevor er sich dem Holzbalken gekonnt mit dem Stemmeisen nähert. Er zeigt großes handwerkliches Geschick. Aber auch der geübte Zimmerer ist vor Unfällen nicht gefeit. „Ich habe mir einmal mit der Nagelpistole durch den Finger geschossen“, erzählt er und lacht, als er den Finger mit der hellen Narbe zeigt. „Mit dem Nagel im Finger bin ich ins Krankenhaus gefahren. Das hat wehgetan“, lacht er.

„Was wir Südtiroler drauf haben“

David Rottensteiner machte seine Lehre und 2013 seinen Gesellen in der Zimmerei, in der er auch heute noch arbeitet und die 13 Mitarbeiter beschäftigt. Er möchte in der Firma bleiben, „aber vielleicht noch ein bisschen die Karriereleiter hochsteigen“ und neben dem Werken auch im Büro mithelfen. Der Rittner arbeitet gerne mit Holz und am liebsten an größeren Projekten. Dächer und Holzhäuser sind genau sein Ding. Es gefällt ihm, während seiner Arbeit schnell Resultate zu sehen. Nicht selten kommt es vor, dass er auch zu Hause einmal Säge und Hammer schwingt. Das Streichen und die Tischlerarbeiten hingegen überlässt er wenn möglich lieber anderen.

David Rottensteiner freut sich auf São Paolo und auf den Schuhplattler in Lederhosen, den die 19 Südtiroler Kandidaten in Brasilien vorführen werden. „Das wird bärig“, sagt der junge Mann. Die anderen Kandidaten hat er bereits kennengelernt. Gemeinsam haben sie regelmäßige Meetings, an einem Tag im Monat treffen sie sich zum Üben. Einmal, so David Rottensteiner, hätten sie einen dreitägigen Ausflug gemacht, ein Iglu gebaut und darin zusammen übernachtet.

Jetzt ist der Zimmerer gespannt darauf, auch einige Junghandwerker aus anderen Ländern kennenzulernen und zu sehen, wie sie arbeiten. „Ich freue mich auch, dass ich allen zeigen kann, was wir Südtiroler drauf haben“, sagt er und grinst.

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